Deutsche Städte bieten hohe Lebensqualität

Der Wealth Report 2010, den die internationale Immobilienberatung Knight Frank und die Citi Private Bank 2010 zum vierten Mal gemeinsam veröffentlicht haben, untersucht, wo die Reichen leben wollen. New York ist attraktivste Stadt der Welt. London, das mehr als andere Finanzzentren unter den Folgen der Finanzkrise gelitten hat, fiel auf Rang 2. Speziell in London machen sich die Reichen zunehmend Sorgen über mögliche Änderungen des zuvor relativ stabilen Steuerumfelds. Paris und Tokio folgen im Ranking. Asiatische Städte gewinnen an Bedeutung. In punkto Lebensqualität zählen Berlin, Frankfurt und München zu den Top 10.

Die Preise für luxuriöse Wohnimmobilien sind weltweit an drei Viertel der untersuchten Standorte gefallen. Dennoch glauben die Reichen nach wie vor an den Erfolg hochklassiger Immobilien. Mehr als 70% sagen, dass 2010 ein günstiges Jahr ist, um in Immobilien zu investieren. Die Hälfte davon sieht dabei Wohnimmobilien als die Top-Performer. Im Knight Frank World Cities Survey werden die vier Kategorien wirtschaftliche Aktivitäten, politische Macht, Wissen & Einfluss sowie Lebensqualität bewertet.

Die weltweiten Märkte für Luxuswohnimmobilien sind 2009 weiter auseinandergedriftet. Einige asiatische Städte wie Shanghai (+52%) oder Hongkong (+40,5%) legten phänomenal zu, während London (+6,1%) oder Washington DC (+5,6%) nur moderate Zuwächse verbuchten. Am stärksten betroffen sind Dubai (-45%) und Dublin (‑25%). Große asiatische Zentren, angeführt von Peking, Singapur und Shanghai, platzieren sich durch die steigende Attraktivität in Sachen wirtschaftlicher Aktivitäten und politischer Macht immer weiter vorn. Auch Kuala Lumpur und Mumbai haben 2009 aufgeschlossen. Doch auch zahlreiche etablierte Städte erzielen eine gute Bewertung, so Berlin, Brüssel, Sydney oder Boston.

Deutsche Städte schneiden vor allem in punkto Lebensqualität gut ab. Alle deutschen Standorte rangieren in dieser Kategorie unter den Top Ten. Berlin belegt bei Lebensqualität Rang 2, Frankfurt Rang 4 und München Rang 8. In der Gesamtwertung über alle vier Kategorien hat Berlin im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der steigenden politischen Bedeutung und der besser bewerteten Lebensqualität um 5 Positionen aufgeschlossen und belegt nun Platz 8 in der weltweiten Konkurrenz. Frankfurt ist unverändert auf Position 15, während München von Platz 25 in 2009 auf Platz 26 in 2010 gerutscht ist. Die Emerging Markets gewinnen eher über harte Faktoren wie wirtschaftliche und politische Macht. Harte Faktoren allein reichen allerdings nicht aus, damit sich die Reichen dieser Welt an einem Standort niederlassen, resümiert der Report. In Bezug auf die weichen Faktoren Wissen & Einfluss sowie Lebensqualität schneiden die aufstrebenden Standorte eher schlecht ab. Hier trumpfen dagegen viele Städte in den USA, Nordeuropa und Japan. So konnten 2010 Berlin, Paris, Zürich und Tokio ihr Ranking in Bezug auf die Lebensqualität verbessern. (WR)