Die Duisburger Hafen AG entwickelt hafennahe Gewerbeflächen südlich von Köln

50 ha Gewerbefläche kann die Entwicklungsgesellschaft DERS am Standort Lülsdorf der Evonik Industries AG ab 2016 dem Markt anbieten. Das Know How dazu liefert duisport.

 

Die Kooperation, die jetzt mit einer förmlichen Vertragsunterzeichnung besiegelt wurde, fußt auf langjähriger, vertrauensvoller Zusammenarbeit der beiden Unternehmen, des Chemiekonzerns mit Hauptsitz in Essen, rund 33.000 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von 12,9 Mrd. Euro 2014, und der Hafendienstleistungsgesellschaft in öffentlicher Hand, die nicht nur für den größten Binnenhafen der Welt zuständig ist, sondern auch erfolgreich an externen Standorten Strukturentwicklung und Ansiedlungsmanagement liefert. In der Überzeugung, dass Industrie und effiziente Logistik untrennbar zusammen gehören und deren Vernetzung die Stärke des Industriestandortes NRW ausmachen, betreibt duisport bereits seit vielen Jahren eine regelmäßige Zugverbindung mit speziellen Kesselwagen zwischen dem Chemiestandort Marl und dem Duisburger Hafen. An der Betreibergesellschaft des Terminals in Marl sind beide Unternehmen beteiligt. Die enge Zusammenarbeit wurde im vergangenen Jahr mit einer förmlichen Kooperationsvereinbarung besiegelt. Die Flächenentwicklung in Lülsdorf ist jetzt das erste konkrete gemeinsame Projekt.

 

Die „Duisport-Evonik-Rhein-Sieg-Entwicklungsgesellschaft“, kurz DERS soll Anfang 2016 starten mit paritätischen Besetzung der Geschäftsführung durch Hans Josef Fingerhuth, Logistikleiter der Evonik Standorte in Wesseling und Lülsdorf, sowie Volker Schmitz, Geschäftsführer der duisport agency GmbH. Im Gepäck hat DERS ein Gesamtareal von 50 ha Gewerbefläche direkt an einer bestehenden Kaimauer des Rheins, mit Straßen- und Bahnanschluss und Pipeline-Verbindung im Verbund mit dem linksrheinischen Chemiecluster in Wesseling, dazu nur wenige Kilometer vom Flughafen Köln mit Nachtflugerlaubnis entfernt: Ideale multimodale Voraussetzungen, wie sie Logistiker lieben. Noch fehlt die Hafeninfrastruktur, aber die wird duisport zeitnah bis 2017 aufbauen. Eine strategische Abstimmung mit der Kölner Hafengesellschaft ist vorgesehen.

 

Das Gelände ist seit rund 100 Jahren in Unternehmensbesitz und war z.T. nie in Anspruch genommene Erweiterungsfläche. Innerbetriebliche Umstrukturierungen bei Evonik, die dort u.a. Elektrolyse für Chlor betreiben und Alcolate, Kalilauge und Pottasche herstellen, machten 50 ha zusammenhängende Fläche frei, davon ca. 30 bis 35 ha Nutzfläche. Neben Vorteilen für Evonik selbst im Sinne einer Optimierung ihrer „grünen Infrastruktur“, gewinnt auch der Rhein-Sieg-Kreis mit seiner Vielzahl an Mittelstandsunternehmen durch die neue Hafenlogistik eine bessere Anbindung an den Rhein. Deshalb begrüßten Politik und IHK im Kreis die Neuentwicklung einhellig, wo Logistik sonst oft auf massive Ablehnung stößt. Das Gelände verbleibe im Besitz von Evonik, Grundstücke würden verpachtet und ggf. mit Erbbaurecht vergeben. Die ersten Abschlüsse werden für 2016 erwartet. Das joint venture für Lülsdorf ist das erste gemeinsame Projekt, andere könnten folgen, darin sind sich die Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG, und Erich Staake, CEO der Duisburger Hafen AG, einig. (GE)