Ehemalige Boetzelen AG vor dem aus?

 

Eigentlich sollte die Boetzelen Real Estate AG längst als Reit an der Börse platziert sein. Doch daraus wurde nichts. Kurz vor Börsenstart machte man einen Rückzieher. Im April 2010 musste aus dem Unternehmen eigentlich ein Reit werden. Da lief der Vor-Reit Status aus. Doch auch das steht nicht mehr zur Debatte, denn die Boetzelen Real Estate AG gibt es nicht mehr. Aus dem Kölner Unternehmen wurde die Deikon GmbH. Seitdem strampelt das Unternehmen ums Überleben. 2008 erzielte das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag von 18,7 Mio. Euro. 2009 kamen noch einmal 7,6 Mio. Euro hinzu. Damit hat das Unternehmen noch gerade einmal 3,3 Mio. Euro auf der Eigenkapitalseite der Bilanz. Das sind 1,34%! Wenn der Markt auch nur hustet, ist das EK weg.

Auf der Liquiditätsseite soll es besser aussehen. Das Vermietungsergebnis stieg von 14,2 Mio. Euro auf 17,4 Mio. Euro. Der Verwaltungskosten konnten um 33,3% auf 1 Mio. Euro reduziert werden. Leider liegt der komplette Jahresabschluss 2009 noch nicht vor. Zum ersten Halbjahr 2009 betrugen die Zinsaufwendungen allein 7,4 Mio. euro bei 8,8 Mio. Euro Mieteinnahmen.

  In einer Mitteilung vom 20. Juli teilte das Unternehmen mit, dass eine „positive Fortführungsprognose“ bestehe und das Unternehmen bis mind. 2011 zahlungsfähig bleibe. Dazu beitragen sollen offenbar die Anleger. Es seien „erhebliche Einschnitte“ bei Anleihenforderungen und Verzinsung unabdingbar. Vermietungsergebnis und Verwaltungskosten entwickelten sich positiv, Zuletzt plante das Unternehmen mit den Geschäftsführern Karl Hunold und Thomas Henke ein Fondsprojekt zusammen mit einem „namhaften Fondsinitiator“. Nachdem der Partner die Kooperation hat platzen lassen, muss das Unternehmen seine Ertrags- und Finanzplanung offenbar anpassen. Das Unternehmen ist lt. eigenen Angaben überschuldet.

Die Deikon GmbH hat sich auf den Erwerb, die Vermietung, die Entwicklung und das Bestandsmanagement von Einzelhandelsimmobilien spezialisiert.