Thomas Schmengler, Geschäftsführer der Deka Immobilien
Wir sind zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Expo Real. Dabei hat sich unserer Sicht der Trend verfestigt, dass die Messe immer internationaler wird. Besonders Investoren aus Asien und den USA haben die Chance genutzt, um sich über die europäischen Immobilienmärkte zu informieren. Wir gehen davon aus, dass die Expo Real künftig noch mehr internationale Besucher anzieht. Dabei kommt der Messe zu Gute, dass sie aus unserer Sicht einer der bestorganisierten Immobilienmessen der Welt ist. Insgesamt haben im Vergleich zum Vorjahr immer mehr Immobilienthemen abseits des klassischen Investmentgeschäftes wie zum Beispiel die Entwicklung der Mietmärkte weiter an Bedeutung gewonnen.
Dr. Karsten Medla, Geschäftsführender Gesellschafter der Sontowski & Partner GmbH
Seitdem es die EXPO REAL nun schon gibt habe ich noch nie eine Stimmung wie in 2015 erlebt. Produkt gibt es so gut wie keines auf dem Markt, selbst schwierige Immobilien haben ihren Käufer gefunden. Die Kunst besteht heute darin, Grundstücke bzw. vorentwickelte Objekte zu finden. Die Finanzierung ist das geringste Problem. Private, wie institutionelle Kapitalgeber stehen Schlange und suchen nach Möglichkeiten zu investieren. Das das erst einmal so bleiben wird, dafür stehen historisch niedrige Zinsen, woran sich auch bei zu erwartenden moderaten Erhöhungen nichts ändern wird.
Peter Veiks, Geschäftsführer VISTA Reihenhaus GmbH
Wir expandieren ins Rhein-Main-Gebiet und haben in der letzten Woche das erste Grundstück in Hessen gekauft. Auf der EXPO REAL in München konnten wir unser Konzept auch anderen hessischen Kommunen vorstellen. Da wir außerdem in ganz Nordrhein-Westfalen aktiv sind, haben wir mit vielen Entscheidern aus den jeweiligen Kommunen Projekte in der Entwicklungsphase besprechen können. Die EXPO REAL ist die Messe, wo fast ganz NRW an insgesamt drei Tagen fußläufig erreichbar ist.
Dr. Thomas Beyerle, Head of Research der Catella Gruppe
Die EXPOREAL 2015 war richtig gut – auch weil wohl kaum eine in extremen Boomzeiten stattfindenden Messe so unspektakulär professionell in ihrem Auftritt war wie in diesem Jahr. Das lag zum einen sicher an der Erkenntnis, dass ein zur Schau tragen von Erfolg mit geliehen Draghi Geld kaum mehr ins Bild passt. Zum andern hat sich eine Thematik in die Diskussionen geschlichen, welche vor 2 Monaten so noch nicht absehbar war. Das Thema Flüchtlinge und der politisch korrekte Umgang der Branche mit der Thematik – irgendwo zwischen Verantwortung und Geschäft – hat die allermeisten Diskussionen irgendwann gestreift. Es geht nur beides, war denn auch der 100% Tenor. Über das Thema „Digitalisierung“ wurde mehr Managersprech artikuliert, denn operative Hilfe angeboten. Hier besteht definitiv Nachholbedarf an Substanz. Refurbishments, Umwidmungen, und bezahlbarer Wohnbau war eine Gemengelage an allen drei Tagen. Auf der Fondsebene waren Health Care und Wohnen die beiden produkttypen welche eine hohe Aufmerksamkeit auf sich zogen in den Foren. Die Anzahl der doppelgeschossigen Etagen in den Hallen ist deutlich sichtbar gestiegen, das mag eher der Vielzahl der Gespräche geschuldete sein, denn einem Zuviel im Marketing Budget – und hat auch die ansonsten engen Gänge ab 15.00 Uhr etwas aufgelockert. Unzufrieden waren viele Hochschulen mit der Resonanz am Mittwoch, vor allem in Sachen Fortbildung – die GEN Y scheint irgendwie auch nicht das zu sein, was man ihr immer nachsagt.
Andreas Pohl, Sprecher des Vorstands der Deutschen Hypo
Die EXPO REAL hat ihre Bedeutung als Leitmesse der gesamten Immobilienwirtschaft in diesem Jahr eindrucksvoll unterstrichen. Wir sind mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden. Unser neu gestalteter Messestand war an allen Tagen gut gefüllt. Bemerkenswert ist, dass die Kundengespräche erneut – wie auch schon im vergangenen Jahr – sehr deal- und abschlussorientiert verlaufen sind. Cross-Border-Geschäfte rücken dabei immer mehr in den Fokus. Insgesamt ist festzustellen, dass die positive Stimmung im Markt weiterhin anhält und dass bis Jahresende sicherlich noch viele Transaktionen realisiert werden. Auf der Jagd nach Rendite wird intensiv nach vielversprechenden Investmentmöglichkeiten gesucht. Der Wettbewerb sowohl auf der Investoren- als auch auf der Finanziererseite hat enorm zugenommen. Neben unserem Kernmarkt Deutschland bieten sich uns derzeit auch interessante Geschäftsmöglichkeiten in unseren ausländischen Zielmärkten UK, Frankreich, Niederlande und Polen. Zumal dort der Wettbewerb längst nicht so intensiv tobt wie im Inland.
Andre Kazmierski / Senior Manager Transaktionen / Dr. Lübke & Kelber GmbH
Die wichtigsten Tage im Immobilienjahr waren in diesem Jahr mehr als nur Netzwerken. Deutsche Immobilien sind als sicherer Anlagehafen weiterhin sehr begehrt. Es ist spürbar viel Geld im Markt, die Preise sind hoch und die Renditen niedrig. Allerdings nicht überall. Es lohnt der Fokus abseits der A- und B-Städte. In diesem Jahr kam es – im Gegensatz zu den letzten Jahren – vermehrt vor, dass die hohe Nachfrage auf ein solides Angebot traf und die enorme Nachfrage befriedigt werden kann. Die Messe war in diesem Jahr also mehr als nur Netzwerken – vielmehr von konkreten Geschäften und Geschäftsansätzen direkt auf der Messe geprägt.
André Banschus, Country Manager Germany von Verdion
Für unser Unternehmen ist es ein Muss, als Aussteller auf der Messe vertreten zu sein. Sowohl unsere Kunden als auch Lieferanten wissen das und haben uns auch in diesem Jahr wieder in einer Vielzahl besucht. Die Notizbücher sind daher wieder gespickt mit vielen Anknüpfungspunkten, denen wir in den nächsten Wochen nachgehen werden.
Jascha Hofferbert, Partner und Mitbegründer der Silverton Advisory GmbH
Auffällig auf der diesjährigen Expo Real war besonders das große Interesse für spanische Commercial Real Estate Assets. Für Investoren scheinen die Zeichen wieder auf ´Go!´ zu stehen. Das deckt sich mit unseren Wahrnehmungen und bestärkt uns in dem Plan, unsere spanischen Aktivitäten auszuweiten.
Andrea Trapp, Managing Director, Textura Europe Ltd.
Die Digitalisierung hat nun die Baubranche voll erreicht! In Gesprächen mit in- und ausländischen Bauunternehmen sowie der Presse wurden wir stets darin bestätigt, dass automatisierte Prozesse, eine lückenlose Dokumentation und die transparente Kommunikation für alle Projektbeteiligte unentbehrlich sind, um die enorme Datenflut und ihre Administration bei komplexen Bauprojekten bewerkstelligen zu können. Unsere genau darauf ausgerichteten cloudbasierten Softwarelösungen stießen daher auf großes Interesse.
Christoph Wittkop, Sprecher der Geschäftsführung und Country Head Germany von Cornerstone Real Estate Advisers
Mein Messefazit: Trotz Investmentmärkten auf Rekordniveau und hohen Preisen gibt es bisher nur vereinzelt extreme Ausschläge. Vielmehr bin ich mir sicher, dass wir im historischen Vergleich langfristig höhere Preise für Immobilien erleben werden. Die Frage ist nur, auf welchem Niveau wir uns letztendlich einpendeln.
Andreas Schulten, BulwienGesa
Während der drei Tage Expo Real ist das ein oder andere Objekt oder Portfolio im Bieterverfahren um das 1 bis 1,5-fache teurer geworden. In drei Tagen! Wir Marktanalysten wenden uns da einerseits mit großem Unbehagen ab. Andererseits betreffen diese Ausreißer ja nur 5-10% des institutionellen Investmentmarktes oder sogar nur 0,05% des deutschen Immobilienbestandes. Die große Frage bleibt die nach der europäischen Zukunft und die nach der ökonomischen Position Deutschlands darin. Das wird nicht einfach – aber wir schaffen das.