Frankfurter Büromarkt kann 2016 punkten

Auf dem Frankfurter Büromarkt wurden 2016 insgesamt 551.000 qm Büroflächen umgesetzt. Laut BNPPRE sind das 26% mehr als noch im Jahr zuvor. Im engeren Marktgebiet liegt der Umsatz bei 514.000 qm. Damit wurde erstmals seit vier Jahren wieder die 500.000 qm-Marke geknackt. Der 10-Jahresschnitt konnte ebenfalls um 7% übertroffen werden.

Die Großanmietung der DB Netz AG mit 52.000 qm am Hauptbahnhof sowie die Anmietung der EZB mit 17.800 qm im Bankenviertel waren Treiber des Umsatzes. Auf die City entfielen 49% des Umsatzes. Auch Eschborn kann mit 11% ein gutes Ergebnis vorweisen. Hier war die Anmietung von LG Electronics Deutschland mit 9.200 qm die Hauptanmietung.

Bemerkenswert ist die ausgesprochen homogene Verteilung des Flächenumsatzes über fast alle Größenklassen. Der mit gut 22 % höchste Anteil entfällt auf die mittelgroße Kategorie von 2.000 bis 5.000 m². Nahezu alle übrigen Segmente weisen Umsatzanteile zwischen 12 und 18 % auf und unterstreichen dadurch, dass die Nachfrage auf breitem Fundament steht und nicht auf einzelnen Sondereinflüssen beruht. Größere Verträge über 5.000 m² steuern insgesamt 31,5 % bei und
überschreiten damit seit drei Jahren das erste Mal wieder die 30 %-Marke, ohne allerdings den langjährigen Durchschnitt von rund 36 % zu erreichen. Die Beteiligung kleinerer Abschlüsse bis 200 m² liegt mit 4 % im üblichen Rahmen.

Nachdem 2015 Beratungsgesellschaften Platz eins erobert hatten, müssen sie sich aktuell mit einem Anteil von knapp 17 % wieder mit dem zweiten Rang begnügen. In Führung liegen damit erneut mit knappem Vorsprung Banken und Finanzdienstleister, die auf gut 18 % kommen, womit sie immer noch
weit von ihrer Bedeutung vergangener Jahre entfernt sind. Dafür sind andere Branchen in die Bresche gesprungen, was auf ein breites Nachfragespektrum hindeutet. Allein vier weitere Nachfragegruppen erreichen noch zweistellige Umsatzbeiträge: die Branchen Transport und Verkehr (14 %), Informations und
Kommunikationstechnologien (gut 12 %), sonstige Dienstleistungen (11 %) sowie die öffentliche Verwaltung mit knapp 11 %. Alle übrigen Branchen erreichen deutlich geringere Umsatzanteile.

Die Bautätigkeit hat sich in den vergangenen zwölf Monaten auf vergleichbarem Niveau stabilisiert. Mit 283.000 m² liegt sie lediglich gut 1 % niedriger als 2015. Damit verharrt das Volumen auf einem moderaten Niveau, das ein Drittel unter dem Durchschnitt der letzten 15 Jahre liegt. Die dem Vermietungsmarkt hiervon noch zur Verfügung stehenden Flächen haben sich demgegenüber um 21,5 % auf 164.000 m² erhöht, wobei zu berücksichtigen ist, dass sich der Großteil auf wenige Projekte verteilt. Darüber hinaus bleibt anzumerken, dass über die Hälfte der Flächen im Bau (57 %) erst 2018 fertiggestellt werden. Positiv ist außerdem die Tatsache, dass sich der mit Abstand größte Teil der Bautätigkeit in den drei Citylagen Bankenviertel, Westend und Innenstadt abspielt (228.000 m²), also
dort, wo regelmäßig auch die höchsten Flächenumsätze generiert werden. Nachdem die Spitzenmiete sich über rund drei Jahre stabilisiert hatte, ist sie im Zuge der sehr guten Nachfrage im letzten Quartal 2016 leicht auf 38,50 €/m² gestiegen. Sie kann im Bankenviertel erzielt werden, wohingegen die Höchstmiete im Westend weiterhin bei 37 €/m² anzusetzen ist. Aber auch in einigen anderen Büromarktzonen haben die jeweiligen Top-Mieten in den letzten zwölf Monaten
angezogen, etwa die Bereiche Hauptbahnhof, Ostend, Frankfurt Süd/Sachsenhausen oder auch Eschborn. In Abhängigkeit von der Qualität des jeweils zur Verfügung stehenden Angebots sind in einigen Lagen leichte Schwankungen sowohl nach oben als auch nach unten zu beobachten. Grundsätzlich lässt sich aber im Frankfurter Marktgebiet eine leichte Aufwärtstendenz der Mietpreisniveaus konstatieren.