Gewerbeimmobilien in Europa – Transaktionen und Flächenumsatz legen zu

Gewerbeimmobilien sind angesichts niedriger Zinsen und günstigen Finanzierungsbedingungen gefragt. Das gilt nahezu für ganz Europa. Im ersten Quartal 2016 betrug das Transaktionsvolumen lt. BNPPRE 253 Mrd. Euro und damit 8% mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Besonders gefragt sind dabei Büroobjekte mit 113 Mrd. Euro und einem Plus von 7%. Sie kommen auf einen Anteil von 45% am gesamten Transaktionsvolumen. Aber auch Einzelhandel steht vermehrt auf der Einkaufsliste. Hier stieg das Volumen um 18%.

In den vergangenen zwölf Monaten entfielen 51 % des gesamten Investitionsvolumens bei Gewerbeimmobilien auf ausländische Anleger, die 129 Mrd. € investierten. Dies entspricht im Vorjahresvergleich einem Anstieg von 16 %. Aufgrund der aktuell hohen Liquidität im Markt lassen die Spitzenrenditen weiter nach. Diese Yield Compression könnte sich auch im 2. Quartal 2016 fortsetzen.

 Mit einem Investitionsvolumen von 13,9 Mrd. € im 1. Quartal 2016 wurde in Großbritannien ein Rückgang um 39 % verzeichnet. Auffällig war die Abwesenheit von US-Investoren (-83 %), die in den vergangenen 10 Jahren mehr als ein Drittel des gesamten Investitionsvolumens ausmachten. Gleichzeitig belief sich das Investitionsvolumen in Deutschland auf 8,3 Mrd. €, dies entspricht einem Rückgang um 14 % verglichen mit dem 1. Quartal 2015. Dies ist jedoch ein gutes Ergebnis und liegt über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre.

 Auch der Investmentmarkt in Frankreich verzeichnete mit einem Ergebnis von 3,7 Mrd. € einen spürbaren Rückgang im 1. Quartal 2016. Die Investmentvolumina in den Bereichen Logistik und Einzelhandel erzielten ein Plus von 10 % im Vorjahresvergleich, dieses Ergebnis konnte jedoch nicht den Einbruch von 60 % im Bürosegment wettmachen. In Frankreich entfielen lediglich 30 % des gesamten Investitionsvolumens auf ausländische Anleger, was zu einem umfangreichen Rückgang von Transaktionen über 100 Mio. € führte. Im 2. Quartal wird mit einer Erholung gerechnet, die allen voran durch Großabschlüsse, insbesondere in La Défense, unterstützt wird.

 Mit einem Gesamtvolumen von 17,5 Mrd. € im 1. Quartal 2016 blieb das Investmentvolumen im übrigen Europa (ohne Großbritannien, Deutschland und Frankreich) durchschnittlich auf einem stabilen Niveau. „Außerhalb der europäischen Core-Märkte konnten Zugewinne verbucht werden, was einem Marktanteil von 40 % am gesamten Investitionsvolumen entspricht (gegenüber 32 % im Vorjahr). Belgien, die Niederlande und die skandinavischen Länder verzeichneten einen weiteren Anstieg der Investmentaktivitäten, während beispielsweise Spanien, Italien und Irland ihre gute Performance aus dem 1. Quartal des Vorjahres nicht wiederholen konnten“, sagt Aymeric le Roux, Executive Director, International Advisory & Alliances bei BNP Paribas Real Estate.

 Das Vermietungsgeschehen in Zentral-Paris entwickelte sich nach einer Durststrecke im 1. Quartal 2015 wieder positiv, was auf die erneute Zunahme von Großabschlüssen zurückzuführen ist. Die anhaltend robuste Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt wirkte sich in den vier wichtigsten Städten (Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und München) unterstützend auf die Mieternachfrage aus, dies gilt insbesondere für Berlin, wo im 1. Quartal 2016 ein Rekordergebnis erzielt wurde. In Zentral-London wurde ein leichtes Plus gegenüber den für ein erstes Quartal üblichen Ergebnissen verbucht.

 Die weltweit steigende Mieternachfrage führte in den vergangenen 12 Monaten in A-Lagen, zum Beispiel in Zentral-London (-14 %), Berlin (-16%) oder München (-30 %), zu einem weiteren Abbau des Leerstands. Als Folge stiegen die Spitzenmieten im selben Zeitraum im Londoner West End (+14 %) auf einen historischen Höchststand. Der Anstieg der Spitzenmieten ist hauptsächlich auf den Angebotsengpass von erstklassigen Büroflächen in CBD-Märkten zurückzuführen.