Guter Start für Deutschlands Büromärkte

Einzig Köln und Frankfurt schwächeln

Der deutsche Büroflächenmarkt kann mit 766 500 qm Umsatz (JLL) im ersten Quartal den besten Umsatz seit 7 Jahren verzeichnen. „Insgesamt betrachtet haben wir einen soliden Start in das neue Jahr erlebt“, resümiert Marcus Mornhart von Savills.

Allerdings geht der Großteil der positiven Entwicklung lt. JLL auf Eigennutzer zurück. Hier stieg das Volumen gegenüber dem Vorjahresquartal um 20%. Das reine Vermietungsvolumen hingegen stieg nur um 3%. Spitzenreiter bei den Umsätzen bleibt München mit 185.000 qm (+9,3%) in der JLL-Statistik bzw. mit 182.000 qm (+2%) in der BNPPRE-Erfassung. Dahinter folgen lt. JLL Berlin (148.000 qm, +7,1%), Hamburg (130.000 qm; +19,6%), Frankfurt (86.100 qm; -5,8%), Stuttgart (72.300 qm; 19,1%), Düsseldorf (59.400 qm; +5,3%) sowie Köln (54.900 qm; -20,1%). Dabei sind außer in Frankfurt und Köln die Umsätze teilweise deutlich gestiegen. Frankfurt wurde dabei noch durch den Großdeal von 32.000 qm durch die Deutsche Vermögensberatung gerettet.

Angetrieben durch die soliden Zahlen hat sich der Leerstand in allen sieben Hochburgen verringern können und hat lt. JLL einen neuen Tiefpunkt erreicht. Ende März registriert JLL 6,63 Mio. qm leerstehende Flächen. Die Quote von 7,5% liegt im Vorjahresvergleich um 0,2 Prozentpunkte und gegenüber dem Fünfjahresvergleich um 1,4 Prozentpunkte niedriger. Am stärksten ging der Leerstand in Frankfurt mit minus 10,8% auf jetzt 1 218 300 qm zurück. Die Leerstandsquote notiert hier bei nun 10,2%. Am niedrigsten liegt die Leerstandsrate in Berlin mit 7,4% (JLL) bzw. 4,6% (BNPPRE). Berlin ist gleichermaßen die einzige Metropole, für die die Zahlen der beiden Researchhäuser deutlich voneinander abweichen. Ansonsten kommen die Researchergebnisse zu ähnlichen Aussagen. Die höchste Leerstandsrate verzeichnet lt. JLL Düsseldorf mit 10,3%. Für 2015 rechnen die Researcher mit Leerstandsquoten auf ähnlichem Niveau wie im letzten Jahr.

Der Büroflächenbestand hat sich außer in Frankfurt an allen Standorten leicht erhöht. Die meisten Flächen gibt es dabei lt. JLL in München mit 20,14 Mio. qm (VJ: 20,09 Mio. qm) gefolgt von Berlin mit 17,07 Mio. qm (VJ: 17 Mio. qm) und Hamburg mit 14,68 Mio. qm (VJ: 14,65 Mio. qm). Der Bankenstandort Frankfurt kommt auf 11,94 Mio. qm und damit 0,2% weniger als noch im gleichen Vorjahreszeitraum. Derzeit sind rd. 1.638.000 qm lt. BNPPRE-Zahlen in Bau wovon 944.000 qm bis Ende des ersten Quartals 2016 fertig werden. Insgesamt sind 780.000 qm Flächen noch zu haben.

Die Spitzenmieten sind an nahezu allen Standorten stabil geblieben. Einzig in Düsseldorf ging die Spitzenmiete um 5,5% auf 26 Euro zurück. In München stieg die Spitzenmiete um 3% auf 35,5 Euro (BNPPRE) bzw. 33 Euro /qm (JLL, +4,8%).

Aufgrund des mangelnden Angebots an hochwertigen Flächen und der weiterhin positiven Aussichten für die Gesamtwirtschaft sei von einer anhaltend positiven Nachfrage nach Büroflächen und einer weiteren Zunahme der Höchstmieten auszugehen. Allein im ersten Quartal kann der Spitzenmietpreisindex von JLL eine Steigerung von 0,6% verbuchen. Das Vermietungsergebnis ist gleichermaßen eine gute Basis für die Erwartungen der Investoren. „Im weiteren Jahresverlauf 2015 rechnen wir aufgrund der anhaltend positiven Nachfrage nach Top-Flächen in den zentralen Lagen mit weiterem Spitzenmietpreiswachstum. Aggregiert über die Big 7 wird für das Gesamtjahr ein leichtes Plus von 1,8 % stehen“, so Helge Scheunemann von JLL. (AE)