Halbjahreszahlen 2009 – Deutsche Wohnen rettet sich mit Kapitalerhöhung

Deutsche Wohnen

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Deutschlands zweitgrößtes börsennotiertes Wohnimmobilienunternehmen, die Deutsche Wohnen AG, hat sich in der vergangenen Woche eine Kapitalspritze von rd. 250 Mio. Euro von seinen Aktionären sichern lassen. Das war nötig, da im letzten Jahr das Unternehmen einen bilanziellen Verlust von 256 Mio. Euro zu verkraften hatte. Schon zu Anfang des Jahres schloss man eine Kapitalerhöhung nicht aus. Der Verlust basierte auf der Abwertung des Wohnungsbestands um 276,5 Mio. Euro. Das macht immerhin einen Verlust pro Aktie von 9,69 Euro aus. Wir hatten bereits sofort nach bekannt werden einer früheren positiven Wertanpassung durch ein Maklerhaus auf die 18-fache Jahresmiete unserer Verwunderung Ausdruck verliehen („Der Immobilienbrief“ 154 v. 30.11.2007). Der pro forma Nettogewinn nach IAS 40 wurde 2007 auf 341 Mio. Euro gehievt, während er bei alter Bilanzierung bei lediglich 33,6 Mio. Euro gelegen hätte. Das zurückdrehende rad fährt nun den Aktionären über die Füße.

Die Marktkapitalisierung des Unternehmens schrumpfte von 931 Mio. Euro in 2006 auf 250 Mio. Euro am 31.12.2008. Mittlerweile liegt die Marktkapitalisierung wieder bei 303 Mio. Euro. Der Aktienkurs des Unternehmens liegt derzeit bei 11,20 Euro/Aktie (Mittwoch). Das Ergebnis je Aktie lag zum Ende des letzten Jahres bei -9,69 Euro/Aktie. Für 2009 liegt die Prognose bei 54 Cent je Aktie.

Bereits vor ca. 2 Jahren in „Der Immobilienbrief“ Nr. 144 erklärten wir Ihnen unsere Störgefühle bei der Deutschen Wohnen. Damals war der Deal mit der Berliner Gehag gerade gelaufen. Die Quittung folgte mit Rekordverlust Ende letzten Jahres. Nun zieht die Deutsche Wohnen mit der Kapitalerhöhung den Kopf aus der Schlinge. Mittlerweile liegen die Dividenden je Aktie unter dem Ergebnis je Aktie, so dass wenigstens eine Substanzausschüttung derzeit nicht zu befürchten ist.