Hannover bleibt stabiler und krisensicherer Büroimmobilienmarkt. Wie eine aktuelle Untersuchung von BulwienGesa gemeinsam mit Baasner Stadtplaner zum hannoverschen Büroimmobilienmarkt zeigt, liegt der tatsächliche Flächenbestand mit ca. 4,5 Mio. qm Mietfläche (nach gif e.V.) rund 800 000 qm höher als bisher errechnet. In den Vorjahren wurde der Büroflächenbestand lediglich aus den Daten der Bürobeschäftigten ermittelt.
Hannovers Bürobestand zeichnet sich durch hohe Qualität aus: Drei Viertel der Gebäude sind in gutem oder bestem Zustand, ein Drittel wurde erst nach 1990 erbaut. Der Sanierungsbedarf konzentriert sich auf Gebäude der 1950er bis 1970er Jahre. Bemerkenswert ist auch, dass die Leerstandsquote mit 4,8% im Vergleich mit anderen B-Städten die niedrigste Quote aufweist und beträgt in absoluten Zahlen 224 000 qm (nach gif e.V.). Der Schwerpunkt liegt bei den Baualtersklassen der 1970er und 1990er Jahre. Zudem fällt auf, dass sich der Leerstand zu 40% auf Gebäude konzentriert, die komplett unvermietet sind. Die Studie belegt weiterhin, dass der Vermietungsgrad bei Gebäuden mit gutem und sehr gutem baulichen Zustand überdurchschnittlich hoch ist. Für die Zukunft ist der Büromarkt Hannover gut gerüstet: Nachdem die Bürobeschäftigtenzahl 2008 gegenüber dem Vorjahr um 4,5% gestiegen war, erwartet BulwienGesa – bereits unter Berücksichtigung der aktuellen Wirtschaftskrise – bis zum Jahr 2018 ein leicht steigendes Niveau der Bürobeschäftigung. Daher ist – abzüglich marktfähiger Leerstände – mit einem zusätzlichen Büroflächenbedarf von bis zu 345 000 qm bis 2018 zu rechnen. Dieser beruht auf einer stabilen Nachfrage nach hochwertigen Bürolagen von Unternehmen etablierter Branchen mit überregionalem Absatzmarkt. Auch Unternehmensumstrukturierungen dürften im Saldo zu mehr Beschäftigung und zusätzlichem Flächenbedarf führen.
Trotz Flächenengpässen in Innenstadtlagen verfügt der hannoversche Büroimmobilienmarkt insgesamt über ausreichende Flächenpotenziale, um diesen zusätzlichen Bedarf zu decken. In citynahen Lagen wie Raschplatz, Oststadt, Pelikanviertel sowie an den Ausfallstraßen bieten sich attraktive Bürostandorte an. Auch Büroimmobilien aus den 1950er bis 1970er Jahren, bei denen Sanierungsbedarf besteht, stellen ein interessantes Flächenpotenzial dar. Besonders nachgefragt werden darüber hinaus vor allem zentrale Lagen sein.