Hochhausplanung in Mediaspree zum Teil gekappt

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat einen Teil der Planung für die Mediaspree am Ufer des Osthafens gekippt. Auf dem Gelände der Hafen- und Lagerhausgesellschaft (Behala) darf nun nur noch ein Gebäude bis zu der Höhe von 24 Metern entstehen. Geplant war ein Turm mit einer Höhe von  90 Meter. Der geänderte Bebauungsplan für das Grundstück Stralauer Allee 2 erlaubt jetzt nur noch eine Gebäudehöhe von maximal 24 Meter. „Mit dem geänderten B- Plan haben wir auch an dieser Stelle erfolgreich für die Ziele des Bürgerentscheids gekämpft“, erklärte Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) in einer Mitteilung zum Verhandlungsergebnis zwischen Bezirksamt, Behala und Senatsverwaltungen.

Der Bürgerentscheid jedoch, auf den sich Schulz beruft, ist mehr als fragwürdig  und rechtlich nicht bindend . „Spreeufer für alle!“ und „Mediaspree versenken!“ – Unter dem Namen „Mediaspree“ war in den 90er-Jahren ein Großprojekt erdacht worden, das die Uferzone in einen attraktiven Unternehmensstandort verwandeln sollte. Widerstand dagegen formierte sich in der Initiative „Mediaspree versenken“. Sie kämpft für einen 50 Meter breiten Uferstreifen, der an der Spree nicht bebaut werden soll, sowie gegen weitere Hochhäuser. Im Juli 2008 beteiligten sich rund 35.000  von 180 000  Bürger des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg  an einem von der Initiative durchgesetzten Bürgerentscheid im Bezirk. Dabei stimmten 87 Prozent von ihnen gegen „Mediaspree“. Rechtlich war der Bürgerentscheid aber nicht bindend.