Erstmals mehrgeschossiger Wohnholzbau in Overath errichtet
Der Baustoff Holz ist heute neben Stein, Beton und Glas einer der etabliertesten Materialien im Wohnungsbau. Verschiedene Bausysteme ermöglichen Bauherren heute eine vielfältige Umsetzung vorhandener Wohnträume. Vom Fachwerkbau über Blockhausbau bis hin zu Holzrahmenbau und Holztafelbau sind die Möglichkeiten des modernen Holzbaus groß. In Overath bei Köln baut die ZimmerMeisterHaus-Manufaktur derzeit ein Mehrgenerationenhaus in Holzbauweise – das erste seiner Art.
Wohnhäuser aus Holz sind gefragter denn je. Sie sind nicht nur ein Hingucker in der Nachbarschaft, sondern bietet oftmals bessere physikalische Eigenschaften als z.B. Ziegelbauten. Auch ist der Rohstoff Holz, solange er ökologisch nachhaltig gewonnen wird, ein nachwachsender Rohstoff, dessen Einsatz ein erheblicher Beitrag zur persönlichen CO2 Leistungsbilanz sein kann. Die ZimmerMeisterHaus-Manufaktur hat sich die Holzbauweise auf die Fahnen geschrieben. Sie ist eine Vereinigung von 100 Holzbau-Manufakturen aus ganz Deutschland. Seit 28 Jahren gibt es die Gruppe, die sich seit 5 Jahren intensiv mit der Weiterentwicklung des mehrgeschossigen Holzwohnbaus beschäftigt. In Overath bei Köln baut die Manufaktur derzeit ein knapp 1.000 qm großes generationengerechtes Wohnhaus mit acht Eigentumswohnungen plus einem flexiblen Appartement z.B. für einen Pfleger.
Die ZimmerMeisterHaus-Manufaktur versucht damit die Antwort auf den demografischen Wandel in den wachstumsstarken Regionen zu geben. Die entstehenden Wohnungen haben eine Größe zwischen 80 und 120 qm und einem 40 qm Appartement. Auch auf eine Tiefgarage mit 8 Stellplätzen muss bei Holzbauweise nicht verzichtet werden. Bisher hat die Manufaktur nur Gebäude mit 1 bis 4 Wohneinheiten gebaut. „Wir sind überzeugt, dass der Holzbau über mehrere Geschosse generell eine große Zukunft hat“, so Projektleiter Ulrich Hamacher.
Das dreigeschossige Bauwerk wird in KFW 70 Standard errichtet und besteht aus Holzelementen für Boden-, Wand und Decken. Markantes Merkmal des Gebäudes ist die hochwärmegedämmte Gebäudehülle aus heimischen Hölzern wie Fichte und Tanne. Der Hauskern besteht aus brandschutztechnischen Gründen aus Stahlbeton. Die Dämmschicht kommt im Dach und in den Wänden zum Einsatz, in den Decken wird diese ergänzt durch Mineralfaserplatten mit WLG 032. Die Decken selbst werden in Holz-Beton-Verbundweise hergestellt, was einen besonders hohen Schall- und Brandschutz garantieren soll.
Auch in der Optik hat sich vieles getan. Holzhäuser müssen heute nicht mehr aussehen, als wären sie aus den Alpen frisch importiert. Moderne Konstruktionsmöglichkeiten lassen das Wohnhaus aus Holz heute aussehen wie ein modernes Haus aus Beton. Der Holzbau kann auch in Sachen Energieeffizienz, Schallschutz, Werthaltigkeit und Lebensdauer mit einem Betonbau ohne weiteres mithalten. (AE)