Immobilienklima wieder etwas besser – Seitwärtstrend bleibt

Erstmals wurde diese Woche der King Sturge Index unter neuem Research-Dach veröffentlicht. King Sturge befragte wie immer 1.000 Marktteilnehmer nach deren derzeitiger Einschätzung. Im letzten Monat zeigten sich erste Eintrübungstendenzen. Nun ist scheinbar wieder alles in Ordnung. Der Immobilienklima-Index stieg wieder von 141,5 Punkten auf 143,9 Punkte. Von Griechenland und Euro-Krise ist keine Rede mehr. Schuld am jetzigen Aufwärtstrend sei vor allem das Investitionsklima, das um 2% auf 147,1 Punkte zulegte. Auch das Ertragsklima, das die Erwartung zur Miet- und Ertragsentwicklung anzeigt, verzeichnet eine Zunahme und liegt bei 140,8 Punkte (Vormonat: 138,7). King Sturge spricht sogar schon von einer Konsolidierung der Seitwärtsbewegung.

Während früher der ehemalige King Sturge Chef Sascha Hettrich zu Wort kam. Darf nun Helge Scheunemann von Jones Lang LaSalle sein Fachwissen kundtun. Für ihn ist die Entwicklung des Immobilienklimas keine Überraschung. „Auf der einen Seite lässt die Dynamik der Weltkonjunktur nach, was zu einer Abkühlung der deutschen Exportwirtschaft führt. Auf der anderen Seite verunsichern die Euro-Schuldenkrise sowie die quasi in letzter Minute abgewendete Zahlungsunfähigkeit der USA die Märkte“, so Scheunemann. Scheunemann geht von einem weiter steigenden Transaktions- und Vermietungsvolumen in diesem Jahr aus.

Besonders gefragt sind Wohnimmobilien. Der Index liegt mit 167,2 Punkten so hoch wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Februar 2008. Während Büro und Handel sich im letzten Monat noch annäherten, zeigen beide Kurven nun wieder leicht auseinander. Handel liegt mit 141,3 Punkten noch knapp vor Büro mit 136,4 Punkten.

Der Immobilienkonjunktur-Index, der sich aus der statistischen Auswertung von ifo-Index, DAX, Zinsen, Dimax und Staatsanleihen ergibt fällt die Zunahme mit 0,05% sehr schwach aus. Grund könnten die Unsicherheiten an den europäischen Anleihenmärkten sein.