Interview – Denis Madden von German Property Centre über die Vorhaben der Iren in Deutschland

Denis Madden vom German Property Centre, Berlin. Als Projektentwicklungsleiter von Randalswood ist er auch für die Vermarktung des geplanten Bauprojektes „Am Rosengarten“ in Rostock zuständig

„Unsere Märkte sind ein bisschen heiß gelaufen“

Warum engagiert sich eine irische Investorengruppe ausgerechnet in Rostock?

Madden: Eigentlich sind wir ein gutes Beispiel dafür, wie international die Welt geworden ist. Unternehmen gehen dorthin, wo sie Opportunitäten sehen. Wir, Randalswood, sind eine Tochterfirma der irischen McGrath-Gruppe, die nicht mehr länger nur in UK und Irland investieren will, sondern auch in Deutschland – um Risiken besser verteilen zu können. Denn unsere Märkte sind ein bisschen heiß gelaufen. Da ist es gut, wenn es Möglichkeiten zur Diversifizierung gibt. Speziell in Rostock hat sich eine gute Einstiegschance geboten, die wir nutzen wollen. Denn wir sind von der Stadt überzeugt: Sie ist jung, dynamisch und auf Wachstumskurs.

Überzeugt genug, um in weitere B-Standorte zu investieren?

Madden: Nein, sicher nicht. Es war explizit das Projekt, das uns interessierte. Insofern wird es unser einziges Engagement in Mecklenburg-Vorpommern sein. Ansonsten werden wir uns als Entwicklungsgesellschaft unseres Mutterkonzerns auf Berlin konzentrieren.

War Randalswood von Anfang an, an den Grundstücken in Rostock interessiert? Oder erst zum Zeitpunkt der Zwangsversteigerung?

Madden: Seit 2007 sind wir als Investor involviert, seit 2014 als Entwickler. Das hat mit der Historie des ganzen Projektes zu tun. Nachdem der Erstinvestor Jürgen Klechowitz 2010 verstorben war, ging das überschuldete Areal 2013 in die Zwangsversteigerung, die vom Hauptgläubiger Patrick McGrath, einem der Geschäftsführer unserer McGrath-Gruppe, eingeleitet wurde. Unsere Gruppe erhielt dann für 10 Mio. € den Zuschlag.

Die Stadt Rostock hätte lieber Wohnraum als Hotel/Gewerbe auf den Grundstücken gesehen? Wie hat man sich geeinigt?

Madden: Die Stadt möchte eine gesunde Mischung. Gewerbe und Hotel sind an dieser Stelle der Innenstadt willkommen. Über die Art des Wohnens haben wir lange nachgedacht; keinesfalls sollte es im Erdgeschoss stattfinden, weil der Platz für den Handel reserviert ist. Aber wir können uns Boardinghouses in den oberen Geschossen über dem Einzelhandel vorstellen. So sind zurzeit östlich der Buchbinderstraße das Hotel, Einzelhandel und Boardinghouses vorgesehen, darunter sind Tiefgaragen geplant. Westlich davon könnten Parkplätze entstehen, die auf drei Seiten und im Erdgeschoss von groß- und kleinflächigem Einzelhandel und Büros umgeben sind. Das ist aber noch nicht spruchreif.

Wie steht es mit dem Interesse von Einzelhändlern an Ihrem Projekt?

Madden:Das Interesse ist groß. Wir haben schon mit Einzelhändlern und auch Hotelbetreibern gesprochen. Vor allem die zentrale Lage in unmittelbarer Nähe zur Kröpeliner Straβe und dem Neumarkt ist für beide Interessengruppen reizvoll. Unser Bauvorhaben kann attraktive großflächige Grundrisse für Einzelhändler bereitstellen und wird somit eine Verlängerung der Haupteinkaufsstraβe bilden. Daher sind wir zuversichtlich, auch zwei geeignete Ankermieter für das Shopping Center zu finden.