Investmentmarkt 2012 – Wohnungstransaktionen steigen deutlich

Es ist wieder soweit – der Jahreswechsel bringt auch das Zahlenwerk des Vorjahres auf den Tisch. 2012 war ein turbulentes Jahr. Griechenland, Finanzkrise, Ratingagenturen – alles Kandidaten für das Unwort des Jahres 2012. Was 2013 bringt ist nicht abzusehen. Auguren rechnen mit einem Wirtschaftswachstum von 0,8% und Researcher verkünden sogleich, dass dann ein stabiler Umsatz an den Hochburgen des Landes erwartet würde. Das wären dann etwa 3 Mio. qm. Beim Investmentmarkt gab es lt. JLL 2012 Grund zur Freude. Die Umsätze stiegen um 8% auf 25,3 Mrd. Euro. Sie verteilen sich auf 19 Mrd. Euro Einzelobjekte (+4%) und 6,3 Mrd. Euro Portfolios (+21%).

Die anhaltende Core-Fixierung sorgte für steigende Umsätze vor allem in den Big 7. JLL registrierte hier allein 60% des Umsatzes (15,65 Mrd. Euro). Das Wachstum gegenüber 2011 lag bei 28%. Top-Standort war im letzten Jahr Berlin mit 3,95 Mrd. Euro Umsatz. 88% mehr als noch 2011. Knapp dahinter München mit 3,86 Mrd. Euro und einer Steigerung von 33%. Auch Frankfurt (3,25 Mrd. Euro; +7%) und Stuttgart (1,02 Mrd. Euro; +168%) können Zuwächse verbuchen. Lediglich in Düsseldorf wurden nach 960 Mio. Euro in 2011 nur noch 740 Mio. Euro und in Köln (830 Mio. Euro; -3%) wurde weniger Umsatz generiert. In Hamburg blieben die Umsätze mit 2 Mrd. Euro stabil.

Innerhalb der Big 7 fokussieren sich die Investoren weiterhin auf Büroobjekte. Sie kommen auf 60% des Transaktionsvolumens. Bundesweit kommen sie nur auf 40%. Hier spielen Einzelhandelsobjekte mit einem Anteil von 31% eine deutlich größere Rolle als in den Metropolen. Stärkste Käufergruppe stellen Asset/Fonds Manager mit 28% Anteil dar. Dahinter reihen sich institutionelle Investoren mit 12% ein. Bemerkenswert ist das Engagement ausländischer Käufer. Sie kommen auf 42% des Transaktionsvolumens. Auffällig ist dabei der Fokus auf großvolumige Transaktionen. Die vier größten Deals mit einem Volumen von zusammen knapp 3,5 Mrd. Euro wurden allesamt von ausländischen Investoren realisiert.

Die Renditen bleiben niedrig. Bei Büroobjekten in den Top 7 müssen Investoren im Schnitt mit 4,76% rechnen. Der anhaltende Run auf Einzelhandelsobjekte lässt auch deren Renditen nun spürbar sinken. So sind die Renditen bei Shopping-Centern nun bei 4,75%, bei Fachmarktzentren bei 5,8%, einzelne Fachmärkte notieren unverändert bei 6,5% und Einzelhandels-Geschäftshäuser liegen bei 4,14%. Lager und Logistik notiert bei unveränderten 6,85%.

Bei den Bürorenditen liegt im letzten Quartal 2012 nur noch Köln oberhalb der 5% Marke. In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und Stuttgart haben sich die Renditen nicht bewegt. Sie liegen unverändert bei 4,8% (Berlin), 4,7% (Düsseldorf), 4,8% (Frankfurt), 4,65% (Hamburg), 5,2% (Köln), 4,8% (Stuttgart). Nur in München sind die Renditen auf 4,4% gesunken und damit auf den niedrigsten Wert in ganz Deutschland.

Einen deutlichen Anstieg verzeichneten 2012 Wohnimmobilien-Portfoliotransaktionen. Sie steigen um 70% auf 11,1 Mrd. Euro. 2012 markiert sogar ein neues 5 Jahreshoch. Über 200.000 Wohneinheiten haben den Besitzer gewechselt. Einen großen Anteil daran haben bundeweite Portfolien. Allein 4,6 Mrd. Euro entfielen auf die Top 4-Deals (LBBW, Baubecon, Hawk, DKB). Auch einige andere Häuser, wie die ZBI konnten sich erfolgreich von Portfolien trennen. Zur Freude für die Anleger. Berlin bleibt mit 1,7 Mrd. Euro Spitzenreiter gefolgt von Hamburg (375 Mio. Euro), München (290 Mio. Euro) und dem Ruhrgebiet (270 Mio. Euro). Vor allem Ausländer kaufen. Ihr Anteil stieg auf 38%. Auf Käuferseite sind vor allem Immobilien-AGs (38%) und Asset- und Fondsmanager mit 28% unterwegs.