Investoren heiß auf Coworking

Coworking ist einer der derzeitigen Trends in der Bürovermietung. Pay-Per-Use und Flexibilität wird der Arbeitswelt eine neue ökonomische Sichtweise geben, prognostiziert Catella Research in seinem neuesten Market Tracker. Flexible Workspaces schaffen eine alternative Arbeitsform, welche zumeist in europäischen Innenstädten, an strategischen Standorten wie Flughäfen, Bahnhöfen und in Kombination mit urbanen Wohn- und Einzelhandelskonzepten verortet ist. Auch wenn Coworking bisher noch eine untergeordnete Rolle spielt, so zeigt sich doch, dass europäische, international agierende Unternehmen immer mehr auf diese neue Arbeitsform zurückgreifen.

Weltweit gab es zu Beginn des Jahres 2018 etwa 14.500 Flexible Workspaces, wovon sich etwa 20% in Europa befinden. Im Laufe der letzten Jahre kam es europaweit zu einer starken Flächenexpansion im Bereich flexibler Arbeitsformen. 
In der geografischen Analyse lässt sich aktuell eine starke Verortung in den zentralen Geschäftsvierteln feststellen, mit einem räumlichen Drang in bzw. aus sog. Szeneviertel. Operativ finden sich diese Anbieter dabei sowohl in Neubau- als auch in Bestandflächen. 
Ein dynamisch wachsender Teil der Nutzernachfrage speist sich aus der sog. GIG Economy (aus dem Englischen: Gig für Auftritt), ein Teil der modernen Leistungserstellung als Teil des Arbeitsmarktes, bei dem kleine Aufträge kurzfristig an unabhängige Freiberufler oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden. 
Doch gerade auch also große Unternehmen bedienen sich immer stärker dem Angebot. Vermehrt sehen diese Unternehmen einen Nutzen im Austausch mit innovativen Startups und lagern einzelne Abteilungen in Flexible Workspaces aus. 
“Im Jahr 2018 schätzen wir den Anteil an Flexible-Workspace-Flächen in Europa (EU 28) auf rund 2,1 Mio. qm. Bezogen auf den europäischen Büroflächengesamtmarkt von rund 275 Mio.qm sind dies gleichwohl lediglich rund 0,76%“, so Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella. „Basierend auf den genannten Veränderungsprozessen, auch getrieben durch eine stetig steigende Investorennachfrage, erwarten wir weiterhin eine starke Zunahme an Flexible- Workspace-Centern sowie deren Ausbau“, so Beyerle weiter. Als minimale Flächengröße – Basis der betriebswirtschaftlich relevanten Bewirtschaftung – sehen die Catella Analysten bei rund 2.000 qm. Objektspezifisch liegt der Fokus dabei klar auf dem Hybridmodell, einer Mischform aus privaten Büros und Gemeinschaftsflächen.