JLL Immobilienuhr – Rekordquartal beim europäischen Büroflächenumsatz

 

Bis auf wenige Ausnahmen sieht die JLL-Immobilienuhr fast alle europäischen Büromärkte in der Aufschwungphase. Mit 13,3 Mio. qm und +10% reicht der Flächenumsatz fast an 2007 heran. Über 4 Mio. qm steuerte allein das Q4 bei. Die Leerstände sinken. Nicht nur in Deutschland hat der Immobilienmarkt die Finanzkrise und ihre noch immer schwelenden Folgen vergessen. Die Nachfrage nach Büroflächen ist durch die nach wie vor ungesund hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Peripherieländern des Euroraumes unbeeinflusst. Trotz Krise in Katalonien, der anhaltenden Brexit-Unsicherheit bis hin zu den schleppenden Koalitionsgesprächen in Deutschland verzeichnete die Konjunktur in Kontinentaleuropa das stärkste Wachstum in den zurückliegenden 10 Jahren.

 

JLL meldet mit plus 10% über Vorjahr ein Rekordquartal beim europäischen Büroflächenumsatz. Der europäische Büroflächenumsatz überstieg im 4. Quartal 2017 (Q4) erstmals 4 Mio. qm und war mit plus 16% über Vj. das stärkste jemals gemessene Bürovermietungs-Quartal in Europa. Der Umsatz 2017 belief sich mit +10% auf 13,3 Mio. qm und erreichte den höchsten Stand seit dem letzten Markt-Höhepunkt im Jahr 2007. JLL hat seine Umsatzprognose für 2018 auf 12,3 Mio. qm erhöht. Das würde zwar ein Rückgang gegenüber 2017 bedeuten, gleichzeitig den 10-Jahres-Durchschnitt aber um 11% übertreffen.

 

Der europäische Büroflächen-Leerstand ist im Q4 um 20 Basispunkte auf 7,4% gesunken, dem niedrigsten Stand seit 2008. Der europäische Mietpreisindex von JLL ist im Q4 allein gegenüber Vorquartal um 2,0% gestiegen. Mit 2,3% dürfte das jährliche Büro-Mietpreiswachstum auch 2018 den 5-Jahres-Durchschnitt von 1,4% weiterhin übertreffen. Projektentwicklungen nehmen aber Fahrt auf, so dass JLL bei weiter steigender Pipeline 2018/19 von einer Stabilisierung des Leerstands ausgeht. Die Fertigstellungen werden jedoch mit 5,0 Mio. qm bzw. 6,5 Mio. qm in 2018 bzw. 2019 weiterhin deutlich unter dem Jahresniveau von über 7 Mio. qm vor der globalen Finanzkrise bleiben.

 

Die Europäische Immobilienuhr vor JLL sieht keinen prominenten Standort mehr in der kräftigen Abschwungphase. Selbst Verlierer und Nachzügler bereiten sich wieder auf den Aufschwung vor. 15 der 24 Index-Städte verzeichneten im Q4 Mietsteigerungen. Im Q3 waren es nur 9 Städte, die zulegen konnten. In Europa betrug das Mietpreiswachstum im Gesamtjahr 2017 lt. JLL 4,1%. In Westeuropa allein betrug der Anstieg ohne die scheidungswilligen Briten 5,3%. Hier lässt der Brexit deutlich grüßen. Deutschland ist auch im Blick auf das Mietpreiswachstum weiterhin Spitzenreiter in Europa. Aufgrund einer Angebotsverknappung bei steigender Nachfrage verzeichneten Berlin (+3,4%), Düsseldorf (+1,9%), Hamburg (+1,9%), München (+1,4%) und Frankfurt (+1,3%) kräftige Quartalszuwächse. Im Jahresvergleich sticht die deutsche Hauptstadt mit +11% heraus, nur Stockholm registrierte europaweit ein höheres Mietpreiswachstum (+12,9%). In den Niederlanden zeigt sich das Mietpreiswachstum im Q4 neben Amsterdam (+ 3,9%) auch in Den Haag (+5,4%) und Utrecht (+4,3%). Madrid, Barcelona und Mailand legten weiter zu. In Mittel- und Osteuropa sind die Spitzenmieten in Prag um 5,0% gestiegen. Gestoppt scheint der Abwärtstrend der Spitzenmieten in Warschau. In Mittel- und Osteuropa bleiben die Prognosen, Moskau ausgenommen, mit 0,7% für 2018 weiter gedämpft.