#JLL: Logistikmarkt kann Vorjahres-Rekordwert nicht toppen

Viel ist über die Nische „Logistik“ in den letzten Monaten geschrieben worden. Die Assetklasse ist mittlerweile zur echten Alternative fürs institutionelle Portfolio geworden. Der Online-Handel sowie die gute Konjunkturlage beflügeln den Markt. Das führt auch zu Paradigmenwechseln bei den Mietverträgen.

Der Transaktionsmarkt zeigt unterdessen lt. JLL die Kehrseite der Medaille. Bei einem aktuellen Vergleich der Daten könne das „nackte“ Zahlenwerk auf den ersten Blick erschrecken. Der zweite Blick belehre eines Besseren, so JLL.

Der Logistik- und Industrieimmobilienmarkt zeigt im ersten Halbjahr mit 2,8 Mrd. Euro Transaktionsvolumen eine Halbierung der Vorjahreszahlen. Für die Experten von JLL hat die Logistikimmobilie aber keineswegs an Attraktivität verloren, denn der Blick auf den 5-Jahresschnitt zeigt ein Plus von 18%. Auch die Anzahl der Transaktionen bewege sich deutlich über dem 5- und 10 Jahresschnitt. Knackpunkt sei, lt. JLL die Größe der Deals. Während sich im laufenden Jahr bis dato ca. 1,32 Mrd. Euro bei Deals oberhalb der 100 Mio. Euro Marke angesammelt haben, waren ist zum gleichen Zeitpunkt 2017 dreimal so viel. In keinem ersten Halbjahr (außer 2017) sei mehr Geld in Logistikimmobilien geflossen als in diesem Jahr.

Zum Jahresende rechnet JLL mit 6 Mrd. Euro Transaktionsvolumen.

Ein starkes Thema auf dem Industrial-Investmentmarkt sind immer mehr Light Industrial bzw. Unternehmensimmobilien. Derzeit befinden sich unter großem Interesse drei Portfolien im deutlich dreistelligen Millionenbereich im Markt: die Portfolien „Optimus Prime“ von Beos, „Laetitia“ von Aurelis sowie „M7“ von Starwood. „Die werden aller Voraussicht nach in den nächsten Monaten zu einem erfolgreichen Abschluss kommen. Da die Renditen bei diesen Produkten noch etwas attraktiver sind als bei klassischen Logistikobjekten und die Portfolien eine signifikante Größe aufweisen, sind sie vor allem für ausländisches Investoren attraktiv“, so Willi Weis. Bereits in den ersten sechs Monaten lag der Anteil am Transaktionsvolumen durch ausländische Anleger mit 75% 15 Prozentpunkte über dem Fünfjahresschnitt. Das sei im Vergleich zu den anderen gewerblichen Nutzungsarten deutlich überdurchschnittlich. Bei denen bewegte sich der Anteil der ausländischen Investoren bei nur 48%.

Während es immer enger wird beim Angebot von Produkten mit Core-Profil, werden im Core + Segment kleinere Portfolien zwischen 50 -100 Mio. zum Verkauf vorbereitet und kurzfristig in den Markt gelangen. Für kleinvolumige single assets zwischen 5-15 Mio. Euro, ist ein verstärktes Käufer-Interesse zu beobachten, vor allem von inländischen Investoren. „Die Renditen in dieser Größenordnung sind attraktiver und Produkte ausreichend vorhanden“, betont Weis.