Kommentar – #Digitalisierung; Vom Modewort zum echten Potenzialthema

 

 

 

Digitalisierung ist das Thema der Stunde. Kaum ein Gespräch mit Marktteilnehmern geht an dem Thema vorbei. Doch was ist Digitalisierung eigentlich? Für die einen ist es das Abschalten des Faxgerätes und für die anderen die Anschaffung einer Mailadresse. Doch sind wir nicht längst umgeben von Digitalisierung und die Immobilienbranche verschläft wieder nur mal einen Trend?

 

Laut wikipedia ist Digitalisierung im … allgemein(en) die Veränderungen von Prozessen, Objekten und Ereignissen, die bei einer zunehmenden Nutzung digitaler Geräte erfolgt. Digitalisierung haben wir also schon mindestens 10 Jahre. Seitdem es das iphone gibt und wir umgeben sind von Apps, ist unser Leben digitaler geworden. Das könnte sicherlich noch schneller gehen, aber Datenschützer und Bedenkenträger müssen schließlich auch ihre Daseinsberechtigung haben. Dabei sind wir längst zum gläsernen Bürger geworden. Mein Handy signalisiert mir sofort beim Aussteigen aus meinem Auto wo ich es geparkt habe und den Standort jederzeit in Maps nachverfolgen könne. Und ehrlichgesagt hat mir die Funktion schon viel lästiges Suchen in Parkhäusern erspart, wenn ich mir mal wieder nicht gemerkt habe wo ich das Auto abgestellt habe.

 

Die Immobilienbranche ist erwiesenermaßen die innovationsunfreudigste Branche in Deutschland. Das ist auch wenig verwunderlich, schließlich ist der Bau von Immobilien einer der körperlich aktivsten Prozesse der Wertschöpfungskette. Zum setzen von Steinen und Decken von Dächern braucht man eben Menschen. Der Digitalisierungsprozess bietet jedoch auch im Bau noch viel Potenzial. Neue Konzepte stehen hier längst in den Startlöchern.

 

Allerdings wird das nichts, solange der Breitbandausbau in Deutschland nicht endlich vorangetrieben wird. In nicht wenigen Gegenden Deutschlands ist Handyempfang so selten wie ein 6er im Lotto – von schnellem WLan ganz zu schweigen. Auf einer Reise durch China, bei der ich mir im Vorfeld noch sorgen machte, wie ich denn mit der Außenwelt in Kontakt bleiben könne, wurde ich schnell eines besseren belehrt. Handynetz? Kein Problem. Und WLan hat jeder öffentliche Nahverkehrsbus. Sicher nicht überall. Aber versuchen Sie mal auf einer ICE-Fahrt zwischen Bielefeld und Berlin auch nur 5 Minuten mit dem Handy zu telefonieren, ohne das die Verbindung mindestens dreimal abbricht.

 

Deutschland muss nachlegen, was die Voraussetzungen für Digitalisierung angeht. Der Breitbandausbau darf nicht länger gänzlich in Händen der Telekom liegen, die nur dann Glasfaser in die Erde legt, wenn es sich auch wirtschaftlich rechnet. Der Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft, der Mittelstand, muss die besten Voraussetzungen bekommen, um in einer globalisierten Welt vorne mitzuspielen. Und das muss politische Chefsache sein!

 

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