Kräftemessen – Nutzer haben die Macht

Das Verhältnis zwischen Eigentümer und Nutzer einer Büroimmobilie steht in den nächsten Jahren vor großen Veränderungen. Das zumindest meint Jones Lang LaSalle in seiner Untersuchung „Office 2020“. JLL Fragestellung war: „Wie und warum wird sich das Mietverhältnis und die Beziehung zwischen Eigentümer und Nutzer verändern?“

Bereits heute meinen 80% der von JLL befragten Entscheidungsträger der Immobilienbranche, dass sich das Kräfteverhältnis zunehmend in Richtung der Nutzer verschiebt. Nutzer seien lt. JLL in einer stärkeren Verhandlungsposition als jemals zuvor. Flächen sollen Nutzern heute ein Maximun an Erfolg sichern. Diese Verschiebung wird zumindest die nächsten 10 Jahre anhalten. Die Nutzer könnten heute Einfluss auf das nehmen, was gebaut wird, und ihre Anforderungen könnten Nutzer noch detaillierter benennen. Dabei spielen insbesondere die Punkte Lage, Größte, Intensität der NUtzung, Nachhaltigkeitsaspekte, Sicherheit und die Klimatisierung eine Rolle. Insofern wird die Immobilienbranche in Zukunft noch verzahnter werden. Projektentwickler, Makler, Bauträger bis hin zum Finanzierer werden in Zukunft enger zusammenarbeiten müssen um den Anforderungen der Nutzer gerecht zu werden. Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Mietvertragslaufzeit zunehmend abnimmt. Nutzer verlangen auch hier mehr Flexibiliät. In Westeuropa liegt die durschnittliche Laufzeit nur noch bei 5 Jahren.

Für Deutschland rechnet JLL mit besonderen Herausforderungen bei den Mietvertragslaufzeiten der Nutzer und denen Wünschen der Investoren nach möglichst lang laufenden Mietverträgen, die einen stabilen und erhofften stabilen Cash flow liefern. Für Deutschland sieht JLL einen signifikanten Anstieg bei den 3-Jahres Mietverträgen. Kürzere Laufzeiten bedeuten auch Chancen für die Vermietungsmärkte. Das zumindest dürfte die Makler freuen. JLL rechnet mit einem Szenario, dass bis 2020 eine 10%ige jährliche Umsatzsteigerung sieht. Dann stünden in den Big 7 pro Jahr 11 Mio. qm zur Neuverhandlung an.