Loom! Bielefeld – Ein Erfahrungsbericht

Die Bielefelder Innenstadt kennzeichnet sich durch eine Zweiteilung. Das war mir schon damals klar, als ich vor rd. 11 Jahren nach Ost-Westfalen zog. Als Oberzentrum mit ca. 330.000 Einwohnern ist die Stadt Anziehungspunkte für jeden, der östlich von Dortmund, westlich von Hannover, nördlich des Sauerlands und südlich von Osnabrück lebt. Eine enorm kaufkraftstarke Region mit zahlreichen internationalen Konzernen. Bielefeld ist somit prädestiniert für Shopping. Umso erstaunlicher, dass die Stadt bisher kein klassisches Shopping Center hatte. Die Innenstadt war in Richtung Hauptbahnhof eher vom Schmuddelimage geprägt, dass sich Richtung Altstadt in höherwertiges Shopping wandelte. Die Gegend rund um das Loom war bisher eher weniger anschaulich. Ein alter Kaufhof mit einem alten und verwickelten kleinen Center war nicht besonders ansehnlich. Nun ist der Kaufhof dem Loom gewichen, dass die Innenstadt enorm aufwertet.

Rein subjektiv ist das Loom eine Bereicherung. Klar finden sich auch dort viele klassische Geschäfte wie in jedem anderen Center auch. Auch ist das Loom genauso ein Aufenthaltsort für viele, die nicht unbedingt Shopping im Fokus haben. Dennoch ist es kein Vergleich zu vorher. Hell, freundlich, aufgeräumt – das zeichnet das Loom bisher aus. Zudem hat Bielefeld jetzt auch Einzelhändler angezogen, die bisher nicht in der Stadt waren wie Pull & Bear oder Superdry. Auch Primark findet sich jetzt in Bielefeld. Gleichzeitig herrscht durch die Anziehungskraft des Centers eine Durchmischung von Menschengruppen, die bisher ihre getrennten Bereiche in der Innenstadt hatten.

Sicher ist: das Loom wird sich noch bewähren müssen. Wenn die erste Euphorie erstmal verflogen ist und die ersten Ladenlokale wechseln zeigt sich, welche Schwächen das Center hat und wo Nachbesserungsbedarf herrscht. Als Konsument schätze ich das Loom. Es macht die Bielefelder Innenstadt deutlich attraktiver.