Mehr Wohnungsdeals in 2010 – der Durchschnittsdeal wird kleiner

Wohnungsinvestments legten im vergangen Jahr um 3% zu. Insgesamt wurden in Deutschland 3,76 Mrd. Euro in Wohninvestments investiert. Auch die Zahl der Deals stieg um 26% auf 149 an. Laut BNPPR war vor allem im zeiten Halbjahr der Markt sehr lebhft. Vor allem kleine und mittlere Portfolios wechselten den Besitzer. Der durchschnittliche Investmentumsatz sank auf 31 Mio. Euro.

Beim Investitionsverhalten der Anleger sind, lt. BNPPRE klare Unterschiede zu erkennen. In Projektentwicklungen (Umsatzanteil: 22 %) investieren überwiegend core-orientierte Pensionskassen und Spezialfonds, bei denen die Sicherheit im Vordergrund steht. Diese Investments wurden fast ausschließlich in den größten deutschen Städten getätigt, und das Preisniveau liegt in der Regel zwischen 2.000 und 3.000 Euro pro Quadratmeter, teilweise auch darüber. Dieser Anlegertyp kaufte ebenfalls umfangreich moderne Bestandsobjekte, die nicht älter als 10 Jahre sind. Insgesamt sind diese Investoren für gut drei Viertel des Transaktionsvolumens in diesen Marktsegmenten verantwortlich.

Dagegen werden klassische Bestandsportfolios, in die am meisten investiert wurde (Umsatzanteil: 61 %) überwiegend von Equity/Real Estate Funds (40 %) und privaten Immobilienunternehmen (24 %) erworben, die stärker Cashflow-orientiert anlegen. Auch ältere Bestandsobjekte (überwiegend kleinere Mehrfamilienhausbestände) waren mit 22 Prozent am Ergebnis beteiligt. Darüber hinaus wurde für Sonderwohnformen wie Studentenwohnheime und Ferienhausanlagen ein Investitionsvolumen von rund 111 Millionen Euro (3 %) registriert. Bemerkenswert ist auch das wieder deutlich gestiegene Interesse ausländischer Investoren, die ihren Anteil von 20 Prozent (2009) auf
38 Prozent fast verdoppelt haben.

„Ausgehend vom ungebrochen großen Interesse der Investoren ist absehbar, dass auch 2011 umfangreiche Wohnungsinvestments getätigt werden“, so Piortr Bienkowski. „Vor allem im hochwertigen, core-orientierten Bereich der Projektentwicklungen und moderner Bestände besteht eine große Nachfrage der institutionellen Investoren, sodass der Wettbewerb um diese präferierten Investments weiter zunehmen dürfte. Für ältere Bestandsportfolios und Mehrfamilienhausbestände zeichnet sich ebenfalls ein lebhaftes Investmentgeschehen ab, insbesondere bei kleinen und mittelgroßen Deals. In welchem Umfang auch größere Portfolios mit mehreren 100 Millionen Euro auf den Markt kommen werden, ist noch nicht eindeutig absehbar. Ob das Transaktionsvolumen 2011 wieder das Niveau des Vorjahres erreichen oder sogar überschreiten wird, ist somit noch ungewiss.“