Mieten und Kaufpreise legen in mittleren Städten deutlich zu

ImmobilienScout24 untersuchte die Miet- und Kaufpreisanstiege in den letzten 5 Jahren. Den größten Anstieg verzeichnet Würzburg mit 35% (8,86 Euro pro qm) gefolgt von Wolfsburg (31,2%, 8,28 Euro pro qm) und Ingolstadt mit 31,1% (9,51 Euro pro qm). Erst auf dem vierten Rang ist mit Berlin die erste Metropole erwähnt (29,7%, 8,02 Euro pro qm). Die Top 5 komplettiert Braunschweig mit 28,6% (7,51 Euro pro qm). Allerdings untersucht IS24 die auf dem Portal angebotenen Objekte, die real nicht die angegebenen Preise und Mieten erzielen müssen.

Die geringsten Mietanstiege von 2010 bis 2015 zeigt Chemnitz (4,5%, 5,09 Euro pro qm), Hagen (5,2%, 5,62 Euro pro qm), Remscheid (5,%, 6,16 Euro pro qm), Wuppertal (5,3%, 6,03 Euro pro qm) und Oberhausen (5,4%, 5,86 Euro pro qm).

Kaufpreise entwickeln sich rasant nach oben

Deutlich stärker als die Mieten sind die Preise für Eigentumswohnungen gestiegen. Im Städtevergleich liegt Wolfsburg an der Spitze. In der Autostadt explodierten die Kaufpreise um knapp 70 Prozent innerhalb von 5 Jahren. Ebenfalls sind die Preise in Ingolstadt (67,8 Prozent), München (61,3 Prozent) und Augsburg (58 Prozent) stark gestiegen.

Der stärkste Kaufanstieg von 2010 bis 2015 in Großstädten (über 100.000 Einwohner) zeigen Wolfsburg (69,4%, 1.974 Euro pro qm), Ingolstadt (67,8%, 2.924 Euro pro qm), München (61,3%, 4.627 Euro pro qm), Augsburg (58%, 2.250 Euro pro qm), Berlin (55,2%, 2.231 Euro pro qm).

„Moderates Preisniveau und wirtschaftlich positive Rahmenbedingungen führen zu enormen Preissteigerungen. Denn attraktive Unternehmen ziehen Arbeitnehmer an, wodurch die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt steigt“, erklärt Jan Hebecker, Leiter Märkte & Daten von ImmobilienScout24. „Dies trifft vor allem auf Wolfsburg zu. Die gute Automobilkonjunktur trägt wie auch in Ingolstadt und Augsburg zu einer deutlichen Steigerung der Immobilienpreise bei. Die Preise in diesen Städten können sich viel stärker entwickeln, da das Ausgangsniveau noch deutlich niedriger ist als in anderen prosperierenden Regionen.“

Strukturschwache Regionen kämpfen mit stagnierenden Preisen

Den florierenden Immobilienmärkten stehen strukturschwache Regionen gegenüber, in denen sich die Kaufpreise weitestgehend stagnieren. Preislich liegen diese Objekte in Städten unter 1.260 Euro pro Quadratmeter. Betroffen hiervon ist vor allem das Ruhrgebiet. In Chemnitz sind die Preise sogar rückläufig (-0,5 Prozent).

Der geringste Kaufanstieg von 2010 bis 2015 in Großstädten (über 100.000 Einwohner):

Chemnitz:     -0,5 Prozent (848 Euro pro m²)

Hagen:         3,8 Prozent (1.070 Euro pro m²)

Oberhausen: 5,4 Prozent (1.253 Euro pro m²)

Duisburg:      7,8 Prozent (1.178 Euro pro m²)

Remscheid:   8,9 Prozent (1.257 Euro pro m²)