Mit 19% höchste Immobilienperformance seit der Wiedervereinigung

 

Seit 2014 treiben Wertzuwächse stärker als Mieten

 

Nach vorläufigen Zahlen des German Property Index (GPI), die die Immobilien Zeitung von bulwiengesa vorab erhielt, zeigten deutsche Immobilien noch nie seit dem Ende der Sonderkonjunktur nach der Wiedervereinigung so hohe Gesamtrenditen wie 2017. Der Durchschnitt aus Büro, Wohnen, Handel und Logistik zeige ein Plus von satten 19%. Damit wurde lt. bulwiengesa der bereits sehr gute Vorjahreswert von 16,1% nochmals übertroffen. Ausschlaggebend sei neben dem Wohnsektor wieder sehr gute Entwicklung am Büromarkt gewesen. Für „Der Immobilienbrief“ stellt sich aber immer wieder die Frage, wo sich denn die Renditen in den Offenen Immobilienfonds oder den echten Renditen der Versicherer spiegeln.

 

Die finalen Zahlen zum GPI 2017 würden zwar erst im Frühjahr vorliegen, jedoch rechnet bulwiengesa-Chefvolkswirt Martin Steininger gegenüber der Immobilien Zeitung, die das Zahlenwerk vorab erhielt, aber nicht mehr mit relevanten Abweichungen. Der GPI addiert die Cashflow- und die Wertänderungsrendite deutscher Immobilien. Die höchsten Gesamtrenditen zeigten im abgelaufenen Jahr Wohnungen mit 24,1% Performance, die sich aus 18,3% Wertänderung und 5,8% Mietrendite errechnet, und Büroimmobilien mit 19,8% bestehend aus 14,7% Wertänderung und 5,1% Cashflow. Der Durchschnitt aus Büro, Wohnen, Handel und Logistik zeige ein Plus von satten 19% (Vj.: 16,1%). Zu bedenken ist natürlich wie auch beim JLL Victor, dass die genannte Wertänderungsrendite eher eine theoretische Preisänderungsrendite für vergleichbare Objekte ist und nicht notwendig eine Wertänderung eines vertraglich und technisch alternden Objektes sein muss.

 

Seit 2014 wird der GPI durch Wertzuwächse – auf Deutsch: steigende Multiplikatoren – stärker beeinflusst als durch die Mietrendite. In den knapp 20 Jahren davor war die Situation umgekehrt. Steininger führt das auf die Niedrigzinspolitik der EZB zurück, die es aus seiner Sicht „schleunigst“ zu beenden gelte. Das führe sonst zu Fehlallokationen. Bei den Wohnungen legten die D-Städte, also kleine Regionalstandorte, am stärksten zu (26,3%). Bei den Büros dagegen lag das Plus der sieben A-Städte Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Stuttgart mit 25% klar über den Steigerungsraten der kleineren Standorte. Unter dem GPI-Durchschnitt blieben Logistik (16,9%) und Einzelhandel (14,3%). Auch bei den Einzelhandelsimmobilien koppelten sich die A-Städte (20,4%) klar vom Rest der Republik ab.