Mit Japan Center weitere Frankfurter Ikone verkauft

Die Investment-Renaissance des Frankfurter Marktes wird am besten durch die aktuellen Deals deutlich. Ulrich Höller, VV der erst 2015 von der Deutsche Immobilien Chancen-Gruppe, ursprünglich eine Gründung des Erlanger Immobilienunternehmens Sontowski & Partner, und KKR geründete GEG German Estate Group AG, hat seiner Perlenkette Frankfurter Objekte mit dem Japan Center brandaktuell eine weitere Architekturikone hinzugefügt. Dazu gehören in Frankfurt bereits die Villa Kennedy, der IBC-Campus, die Riverpark Towers und Suites, das Main Tor und der Global Tower.

Ende der 90er Jahre war der jetzt erworbene Japan Tower in der Vermietung das Aushängeschild der kurzen Erholung des Internet-Hype nach dem Einbruch ab 1994. Hier wurden erneut die 45 Euro nominal, also vor Incentives, realisiert und die 50 Euro, damals die magische Grenze von 100 DM, angepeilt. Nach dem Platzen der Internet-Blase 2001 und Fertigstellung der Pipeline testete der Frankfurter Markt stattdessen die 20% Leerstand an. Das ist aus heutiger Sicht Geschichte. 15 Jahre hat es gebraucht, den Leerstand auf Normalmaß zu reduzieren und Mietsteigerungsperspektiven aufzuzeigen. Das wiederum macht für Investoren auf Basis heutiger recht ausgereizter Multiplikatoren den Frankfurter Markt interessant.

Das 1996 nach den Plänen des Berliner Architekten Joachim Ganz erbaute Japan Center in Bestlage des Frankfurter Bankenviertels mit insgesamt rund 29 000 qm Mietfläche kaufte GEG von der Commerz Real für rund 280 Mio. Euro Gesamtinvestitionsvolumen. Das Closing wird Anfang 2018 erfolgen. Es ist vollständig langfristig vermietet. Das 2006 bereits sanierte Gebäude wurde in den vergangenen 15 Monaten technisch modernisiert. Die 115 m hohe Landmark-Immobilie am Frankfurter Taunustor verfügt über 28 Obergeschosse und prägt mit ihrer fernöstlich anmutenden Architektur und ihrem quadratischen Grundriss von 36,9 m Kantenlänge in besonderem Maße die Frankfurter Skyline. Die terrakottafarbene Natursteinverkleidung mit den streng geometrischen Formen, das von der japanischen Tatami-Matte abgeleitete Grundmaß und das weitauskragende Dach des Gebäudes sollen an die Form einer japanischen Steinlaterne erinnern. Die Commerz Real hatte das Objekt 2002 erworben. Bei der Transaktion waren BNP Paribas Real Estate, Noerr LLP, SammlerUsinger und CBRE Preuss Valteq beratend tätig.

Andreas Muschter, VV Commerz Real sieht den Verkauf als strategische Optimierung des Portfolios und Nutzung der starken Nachfrage nach Premiumobjekten, um für die Anleger ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Die Voraussetzung für den Mehrwert sei in den letzten 18 Monaten mit der Repositionierung der Immobilie und der kompletten Änderung des Mieterbesatzes geschaffen worden. Allerdings dürfte sich nach Platow-Überschlag der Kaufpreis 2002 nicht weit vom heutigen Kaufpreis entfernt bewegt haben. Zwei Restrukturierungsphasen und brutale zwischenzeitliche Marktmieteinbrüche dürften zu einigen Wertkorrekturen bzw. Kosten geführt haben. Gegenüber der daraus resultierenden Bewertung sollte jetzt aber ein guter Gewinn erzielt worden sein. Ulrich Höller sieht auf jeden Fall eine weitere positive Weiterentwicklung des Frankfurter CBD. Mit der erfolgreichen Entwicklung des Maintor-Quartiers auf dem ehemaligen Degussa-Gelände als VV der DIC AG hat der Frankfurter seinen Glauben an die Hessenmetropole auch in schwierigen Zeiten unter Beweis gestellt.