Multi-Channel-Strategien gewinnen im Einzelhandel an Bedeutung

 

BRANCHE Web-Präsenz Anteil Bestell-service
Preisorientierte & Jeans-Anbieter 90% 43%
Luxus & Business Fashion 89% 32%
Unterhaltungselektronik 85% 29%
Mittelpreisige Mode 84% 26%
Spezialanbieter Mode 82% 28%
Sonstige 82% 34%
Haushaltswaren & Warenhäuser 76% 18%
Cafés & Restaurants 61% 9%
Supermärkte 46% 9%
Alle Bereiche 82% 26%
Quelle: CBRE    

Obwohl insgesamt nach Ansicht der Einzelhandelsspezialisten der BBE der Anteil des Fernabsatzgeschäftes (Versender, E-Commerce) immer noch lediglich bei 5,5% liegt, geht CB Richard Ellis (CBRE) von der steigenden Bedeutung des Multi Channel aus. BBE teilt den Handelsumsatz auf Fachmärkte (16,1%), Discounter (14,9%), nichtfilialisierter Fachhandel (14,6%), SB-Warenhäuser/Verbrauchermärkte (13,1%) und Filialisten des Fachhandels (12,8%) sowie Supermärkte (10,1%) auf, die zusammen immer noch über 87% des gesamten deutschen Einzelhandels ausmachen. Auch innerhalb des Fernabsatzgeschäftes spielt der Online-Handel mit weniger als einem Drittel Anteil bei der BBE immer noch eine untergeordnete Rolle. Allerdings dürfte die Erfassung des Online-Handels auch aus „Der Immobilienbrief“-Sicht eher unvollständig sein, da viele Umsätze bei den stationären Einzelhandelsflächen miterfasst werden.

Hier setzt wohl CBRE an, die aber auch trotz der wachsenden Bedeutung des Online-Handels den stationären Handel als zentrale Säule im Einzelhandel sehen. 82% der Einzelhändler stellen einen Angebots-Katalog ins Internet. Nur oder auch immerhin ein Viertel der Einzelhändler verfügt über einen Online-Shop mit Lieferfunktion. CBRE hat aktuell 320 Einzelhändler in 15 Ländern weltweit befragt.

Obwohl eine Online-Präsenz heute eine Pflicht für international tätige Einzelhändler darstellt, spielen Ladenlokale bei der internationalen Expansion die zentrale Rolle. Grund sei auch, dass die Herausforderungen des E-Commerce nicht zu unterschätzen seien. Es ist allerdings in fast allen Ländern möglich, sich über die Produkte auf der Homepage der Einzelhändler zu informieren. Aber nur bei rund 26% besteht auch die Option, Ware zu bestellen. Großbritannien liegt bei den Bestellmöglichkeiten mit 44% vorne. In Deutschland haben 41%, in den USA 39%, in Frankreich 38% und in Spanien 37% der Webauftritte auch Einkaufsmöglichkeiten. Einzelhändlern mit bestehendem Filialnetz fällt es generell leichter, Online-Kapazitäten aufzubauen, da die Kunden die Produkte zuerst aus- bzw. anprobieren können. Die Online-Präsenz folgt dem existierenden stationären Handel zu einem späteren Zeitpunkt nach. Für CBRE gibt es nach den Expansionsplänen großer Namen aber keinen Zweifel daran, dass das Internet ein zunehmend wichtiger Vertriebsweg im Einzelhandel wird. Die Aufmerksamkeit für die eigene Marke und die Angebotsvielfalt könne durch eine Online-Präsenz erheblich gesteigert werden. Der Ausbau des „click-and-collect“-Prinzips sei ein deutlicher Trend. Der Kunde könne damit die im Internet bestellte Ware in den Filialen des entsprechenden Einzelhändlers abholen und auch zurückgeben.