Nachfrageüberhang auf Stuttgarter Wohnimmobilienmarkt

Aufgrund der Rahmenbedingungen des Stuttgarter Marktes und der Entwicklungsmaßnahmen seitens der Stadt Stuttgart muss nicht mit einer Lageverschlechterung auf dem Stuttgarter Wohnungsmarkt gerechnet werden. Die Wertentwicklung von Wohninvestments in Stuttgart und der Region in der langfristigen Betrachtung können sich durchaus auch im Vergleich zu gewerblichen Immobilien sehen lassen, so Jürgen Treiber, Regionalleiter Stuttgart bei Dr. Lübke. Als sicherlich stabilste Form der Immobilienkapitalanlage unterliegen Wohnimmobilien nur geringen Renditeschwankungen und weisen sich durch eine hohe Wertbeständigkeit aus. Aufgrund des Nachfrageüberhanges des Mietermarktes kommen nahezu alle Standorte und Lagen in Stuttgart in Betracht. Dies gilt sowohl für die nach wie vor zu seltenen Neubauobjekte wie auch für Bestandsliegenschaften. Da der prinzipielle Wunsch nach guten und besseren Lagen, wie in den meisten Halbhöhenlagen meistens nicht zu erfüllen ist, kommen speziell in Stuttgart auch mittlere Lagen in Frage. Voraussetzung ist hier eine hohe Mietstabilität wie sie beispielsweise in Vaihingen, Möhringen, Degerloch, Sillenbuch, Heumaden und weiteren gewachsenen Stadtteillagen zu finden ist. Einfache Lagen mit hoher Verkehrsbelastung und eingeschränkter Infrastruktur sind jedoch sorgfältig zu prüfen. Doch hat die Vergangenheit gezeigt, wie am Beispiel Heslach belegbar, dass durch entsprechende Verkehrsberuhigung und infrastrukturelle Verbesserungen auch einfache Lagen an Qualität, Wert und damit Käuferattraktivität gewinnen.

Preise und Renditen

Käufer müssen in Stuttgart mit Einstiegspreisen von 1 000 bis 1 300 Euro/qm für ein zu sanierendes Mehrfamilienhaus rechnen. Je nach Lagequalität, Größe der Baureserve und möglichem Mietniveau nach der Sanierung werden auch deutlich höhere Ankaufspreise abgefragt. Die Werthaltigkeit und langfristige Stabilität spiegeln sich in den Renditen wider. Kleine Einheiten in sehr guter Lage beginnen bei 3,5 bis 4%, größere Einheiten können auch bis zu 5,5% Rendite aufweisen. In einfachen Lagen liegen die Renditechancen noch etwas höher.

Qualifizierte Anfragen und Transaktionen nehmen zu

Die Zahl der qualifizierten Anfragen und Transaktionen steigt. Dabei nimmt, neben privaten Kapitalanlegern und dem traditionell stabilen Kreis der Aufteiler, die Zahl institutionellen Käufer zu, die hohes Interesse an größeren Neubauprojekten und Bestandsliegenschaften signalisieren und aufgrund ihrer Kapitalstruktur auch tatsächlich kaufen können. Bei der Preisentwicklung in der Schwabenmetropole rechnet Treiber nicht mit Veränderungen. Bisher wird kein Kaufpreisrückgang gesehen und auch nicht erwartet. Stuttgart wird seine führende Position als Standort für Wohnimmobilien zur Kapitalanlage dieses Jahr mindestens stabil halten und mittelfristig im nationalen wie auch internationalen Vergleich noch weiter ausbauen.