Nächste Großfusion am Wohnungsmarkt – Deutsche Wohnen und LEG werden Eins

Die Deutsche Wohnen AG und die LEG Immobilien schließen sich zusammen. Die Deutsche Wohnen AG wird vom heutigen Tag an ein freiwilliges öffentliches Umtauschangebot für alle ausstehenden Aktien der LEG Immobilien AG abgeben. Je 10 LEG Aktien werden 33 Deutsche Wohnen-Aktien zum Umtausch angeboten. Dies entspricht einer Prämie von rd. 13% auf den Schlusskurs der LEG-Aktien. Das Unternehmen wird über 250.000 Wohneinheiten umfassen und einen Portfoliowert von 17 Mrd. Euro aufweisen.

Die künftige Strategie beider Unternehmen ziele darauf ab, den konservativen Verschuldungsgrad (LTV 42%) beizubehalten und weiter in den Kernregionen zu wachsen. Entsprechend sind weitere Investitionen geplant. Vor allem in NRW soll der Marktanteil weiter ausgebaut werden.

Die Erlös- und Kostensynergien auf den FFO sollen bei 35 Mio. Euro liegen und spätestens in vier Jahren realisiert werden können.

Zwei Mitglieder des derzeitigen Vorstands der LEG, Thomas Hegel und Eckhard Schultz, werden Mitglieder des Vorstands der Deutschen Wohnen. Thomas Hegel, bisher Vorstandsvorsitzender der LEG, wird stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Wohnen AG. Der derzeit aus sechs Mitgliedern bestehende Deutsche Wohnen-Aufsichtsrat wird um drei Personen aus dem Kreis des derzeitigen LEG-Aufsichtsrats erweitert.

Der Deutsche Mieterbund kritisiert in der Zwischenzeit den Deal. „Wir sehen diese Fusionswelle in Deutschland mit Sorge. Die wachsende Marktmacht durch die zunehmende Konzentration auf immer weniger, zudem börsennotierte Anbieter können die Mieten weiter nach oben treiben,“ erklärte der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes (DMB) Lukas Siebenkotten. Entscheidend ist aber, dass durch die Firmenzusammenschlüsse und Übernahmewellen der letzten Zeit keinerlei neuer Wohnraum entsteht, den Deutschland so dingend benötigt. Angesichts der aktuellen Wohnungsmarktprobleme ist der Neubau von mindestens 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, davon mindestens 100.000 Sozialwohnungen notwendig. Die börsennotierten Wohnungshändler und –aufkäufer bauen bisher keine einzige neue Wohnung.“