Neue Studie: Börsenunabhängige Vermögensanlagen performen mit ca. 5 % p. a.

Neue Studie: Börsenunabhängige Vermögensanlagen performen mit ca. 5 % p. a.

  • Nachhaltigkeit: Investments in volkswirtschaftlich sinnvolle Sektoren wie Erneuerbare Energien , (Wohn-)Immobilien, Zweitmarkt und Logistik
  • Kleinanlegerschutzgesetz zeigt Wirkung: Vermögende Anleger im Fokus

Die Analyseexperten vom Brancheninformationsdienst kapital-markt intern haben die Performance und Konzeption von 92 Vermögensanlagen untersucht. Im Gesamtergebnis zeigen die Vermögensanlagen durchweg eine solide Entwicklung und führten bei Investoren zu einem Vermögenszuwachs von ca. 5 % pro Jahr.

Der Untersuchungsgegenstand dieser „Studie über das Angebot und die Konzeption von Vermögensanlagen und deren Ergebnisse für die Anleger“ vom Mai 2020 umfasst die Angebote von neun führenden Anbietern von sachwertbasierten Vermögensanlagen. Die 92 Vermögensanlagen wurden in den letzten zehn Jahren emittiert. Rund 55.000 Anleger investierten in die untersuchten Angebote. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf 1,89 Mrd. €, so dass eine aussagefähige Datenbasis vorliegt.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie: Kleinanleger gehören nicht zur klassischen Zielgruppe von Vermögensanlagen. Das durchschnittliche Zeichnungsvolumen bei Publikumsangeboten liegt über 28.800 € pro Anleger/in. Eines der zentralen Ziele des Kleinanlegerschutzgesetzes hat der Gesetzgeber damit erreicht: Es wurden Angebote wirkungsvoll aus dem Markt verbannt, die wie z. B. Prokon unerfahrene Anleger auf direktem Weg mit intensiver Werbung im öffentlichen Raum angesprochen hatten.

Mit Vermögensanlagen erfolgt, so die weiteren Erkenntnisse der Studie, überwiegend die Investition in volkswirtschaftlich sinnvolle Sektoren. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf nachhaltigen Investments wie Erneuerbare Energien  und (Wohn–)Immobilien sowie regional auf Investitionen in Deutschland. Etwa 67 % des untersuchten Zeichnungsvolumens bzw. € 1,275 Mrd. wurde in Deutschland investiert.

Spätestens seit dem Inkrafttreten des Kleinanlegerschutzgesetzes ist die große Mehrheit der Angebote zum Nutzen der Transparenz für die Anleger prospektpflichtig. Mit der Prospektpflicht geht auch einher, dass parallel dazu die gesetzliche Vertriebsregulierung greift. Auch hierdurch zeige sich, so die k-mi-Studienautoren, dass mit dem Kleinanlegerschutzgesetz eine effektive Regulierung des Marktes erfolgt ist.

Untersucht wurden zudem Konzeption und Ergebnisse der Vermögensanlagen:

Die betrachteten Angebote haben eine mittel­ bis langfristige Laufzeit von ca. sieben Jahren im Durchschnitt. Nur etwa 27 % der Angebote sind Blind-Pools. Vermögensanlagen sind zudem grds. nicht als Single­Asset­Strategien angelegt, sondern weisen regelmäßig von sich aus eine Diversifizierung über verschiedene Vermögensgegenstände auf. Das bedeutet, dass Vermögensanlagen grundsätzlich eine risikogemischte Investition über einen Zeithorizont ermöglichen, der der normalen Laufzeit von Anleihen entspricht.

Die Betrachtung der Ergebnisse ergibt ein durchweg positives Bild:

Knapp jede fünfte der untersuchten Anlagen wurde bereits mit einem durchschnittlichen Vermögenszuwachs von 5,25 % p. a. vor Steuern aufgelöst bei moderaten und eher mittelfristigen Laufzeiten.

Dies gilt im gleichen Maße für die nicht beendeten Angebote: Die laufenden Angebote leisten konzeptionsgemäß nahezu alle laufende jährliche Auszahlungen. Diese betragen im Durchschnitt 5,19 % pro Jahr.

Die Abweichungen bei den endgültigen und laufenden Ergebnissen sind eher geringfügig und bei den noch laufenden Angeboten teilweise positiv, d. h. es wurden höhere Auszahlungen geleistet als prognostiziert. Vermögensverluste oder sonstige gravierende Fehlentwicklungen (Insolvenzen, Meldungen nach § 11a VermAnlG) sind bei den Vermögensanlagen und Direktinvestments der Anbieter nicht zu verzeichnen.

„Vermögensanlagen sind deutlich besser als ihr Ruf“, resümieren die Studienautoren von kapital-markt intern die Ergebnisse:

„Anders als bisherige Untersuchungen in diesem Segment nutzt die vorliegende Studie erstmals qualitative Kriterien anstatt formaler Aspekte, um die Entwicklung und Performance von Vermögensanlagen und ihre Eignung für Privatanleger zu untersuchen.“

Die Untersuchung zeige, so kapital-markt intern, dass Vermögensanlagen attraktive Portfolio­Bausteine für Privatanleger sind, die bereits Erfahrungen mit anderen Anlageinstrumenten haben und ihr Portfolio sinnvoll auch unter Korrelationsgesichtspunkten diversifizieren möchten:

„Insbesondere die aktuellen Börsentalfahrten im Zusammenhang mit dem Coronavirus haben gezeigt, wie sinnvoll es sein kann, bestehende Aktien­ und Rentenportfolios (Fonds, ETF) unter solchen Korrelationsgesichtspunkten durch Beimischung von börsenunabhängigen sachwertbasierten Vermögensanlagen langfristig zu stabilisieren und bspw. gegen massive Kursrückschläge teilweise abzusichern. Vermögensanlagen stellen hierfür eine geeignete Alternative dar. Sowohl die positiven Ergebnisse, die moderaten Kosten und das mittlerweile hohe gesetzliche Regulierungs­ und Transparenzniveau von Vermögensanlagen belegen, dass es sich nicht um eine Anlageform des ‚Grauen Kapitalmarktes’ handelt.“

Ebenfalls verweisen die Analysten von k-mi darauf, dass die in dieser Studie vertretenen Anbieter sich dadurch auszeichnen, dass sie in ihren jeweiligen Asset­Bereichen Spezialisten sind, also sich auf ein Asset­Management­Thema langjährig konzentrieren. Dazu zählen insbesondere Investitionsstrategien für die Errichtung und Sanierung von Wohnimmobilien sowie für Erneuerbare Energien, Impact Investing und nachhaltige Investments, die sich den UN-Nachhaltigkeitszielen (UNPRI, United Nations Principles for Responsible Investments) verschrieben haben. Ein teilnehmendes Unternehmen dieser Studie ist zudem nach Kriterien zertifiziert, die den United Nations Sustainable Development Goals (SDGs) entsprechen. Von Bedeutung ist ebenfalls die Anlageklasse ‚Zweitmarkt‘ und die dadurch geschaffene Ausstiegsmöglichkeit für Anleger geschlossener Immobilienfonds.

Die Langfassung der Studie haben wir als Anlage beigefügt.

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