Offene Immobilienfonds schwimmen gut gelaunt auf Erfolgswelle

Rekordvermögen von 172 Mrd. Euro

Wie der BVI mitteilt, ist das verwaltete Netto-Vermögen der offenen Immobilienfonds seit Ende 2007 von 105 Mrd. Euro auf 172 Mrd. Euro gestiegen. Immobilien-Publikumsfonds verzeichnen mit 91,6 Mrd. Euro und Immobilien-Spezialfonds mit 80,3 Mrd. Euro jeweils ein Rekordvermögen. Insbesondere Immobilien-Spezialfonds sind stark gewachsen. Sie haben ihr Vermögen in den letzten zehn Jahren vervierfacht. Die Ratingagentur Scope bestätigt den Anbietern Offener Immobilienfonds eine prächtige Stimmung.

Oben auf einer Welle zu surfen, macht mehr Spaß als sich im Tal mit viel Arbeit, Know how und Altlasten-Schleppankern am Surfbrett gegen die Schwerkraft zu behaupten. Das stellen jetzt die Offenen Immobilienfonds fest. Inzwischen hat sich lt. BVI der Anteil der in Abwicklung befindlichen Fonds von 25% des Vermögens nach der Schließungswelle auf 3% reduziert. Nach einer Marktbefragung der Ratingagentur Scope befinden sich die Anbieter Offener Immobilienfonds in prächtiger Stimmung. Sämtliche Anbieter beurteilen ihre Lage in diesem Jahr als gut oder sehr gut. Auch für 2019 sei keine Eintrübung der Stimmungslage in Sicht, berichtet Scope. Fast 60% der Anbieter rechnen mit deutlichen Zuflüssen bzw. mehr als 5% des Bestandsvolumens in diesem Jahr. Kein Anbieter rechnet mit Netto-Mittelabflüssen. Die Renditeerwartungen sind im Vergleich zur Vorjahresumfrage signifikant gestiegen. Scope hat 13 offene Immobilienfonds für Privatanleger und weitere 7 Fonds für institutionelle Investoren mit zusammen rund 85 Mrd. Euro analysiert.

Scope berichtet allerdings, dass im Durchschnitt der offenen Immobilienfonds die Risiken durch hohe Ankaufsvolumina bei aktuell hohen Marktpreisen gestiegen seien. Das höhere Risiko würde jedoch durch steigende Renditen, die vor allem auf hohen Vermietungsquoten und steigenden Immobilienwerten basierten, ausgeglichen. Positiv für die Fonds wäre auch, dass das Renditeniveau von Alternativanlagen weiter gesunken sei. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Ratings von 5 Fonds verbessert. Ein Rating habe sich verschlechtert. Trotz hoher Mittelzuflüsse sei die durchschnittliche Liquiditätsquote im vergangenen Jahr durch effektive Liquiditätssteuerung und rege Investitionsaktivitäten von 22,2% auf 21,0% gesunken. Die nach Fondsvermögen gewichtete durchschnittliche Vermietungsquote der Fonds ist von 94,5% auf 95,3% gestiegen und erreicht damit fast die realistisch zu erwartende Vollvermietung eines Bestandes. Dennoch rechnet in diesem Jahr rund die Hälfte der Anbieter mit weiter steigende Vermietungsquoten.

Die Fonds erhöhten mit Investments von insgesamt 9,2 Mrd. Euro ihre Investitionen um 50% (Vj.: 6,3 Mrd. Euro). Die Zunahme des Investitionsvolumens sei vor allem auf die nach wie vor hohen Mittelzuflüsse zurückzuführen. Die beiden aktivsten Fonds 2017 waren der hausInvest und der UniImmo: Europa. Beide Fonds übernahmen jeweils Objekte für mehr als 1,5 Mrd. Euro in ihre Portfolios. Im Ausblick erwartet Scope, dass Offene Immobilienfonds auch in diesem Jahrstark nachgefragt bleiben. Die größte Herausforderung für Asset Manager bleibe der Ankauf von attraktiven Objekten. Sie nähmen dabei zunehmend größere Risiken in Kauf, um die ihnen zufließenden Mittel zu investieren.