Projektentwicklungsgeschäft – Knappes Angebot an vollvermieteten Objekten sorgt für mehr Risikobereitschaft

 

 

Die deutsche Immobilie ist bei in- und ausländischen Investoren gefragtes Anlagevehikel – Niedrigzinsphase und mangelnde Alternativinvestments machen es möglich. Der Mangel an vollvermieteten Objekten in den Top-Metropolen sorgt dafür, dass vor allem immer mehr Spezialfonds nach Projektentwicklungen suchen, die sogar ohne Vorvermietung erworben werden.

Für den klassischen Projektentwickler ist es das Brot und Butter Geschäft. Für immer mehr institutionelle Investoren eine Möglichkeit den Liquiditätsdruck zu verringern. Der Verkauf von Objekten in frühen Phasen der Projektentwicklung wird für viele Investoren aufgrund des Mangels an verfügbaren und vermieteten Objekten immer attraktiver. So sind in das Geschäft mit den sog. Forward Deals, also dem Verkauf von Projektentwicklungen in einer frühen Phase, seit 2010 auch immer mehr Pensionskassen und Versorgungswerke lt. Hochtief Projektentwicklung eingestiegen. 2011 kamen dann Privatinvestoren und Stiftungen hinzu. So wurde z.B. die Becken Projektentwicklung BOA VISTA in der Hamburger Innenstadt im Oktober letzten Jahres durch die Körber Stiftung erworben. Stärkste Investorengruppe jedoch bleiben Spezialfonds wie der von Warburg-Henderson aufgelegte Spezialfonds, der das maxCologne in Köln von Hochtief erwarb. Dabei konnte das Büroobjekt bereits im Dezember 2009 verkauft werden, obwohl der Baustart erst im März 2010 erfolgte und kein Mietvertrag zum Verkaufszeitpunkt unterzeichnet war. Diese sog. „Leerkäufe“ fanden vor allem zwischen 2012 und 2013 statt.

Favorisiert sind vor allem die Top 7 Standorte in Deutschland. Seit 2013 beobachtet Hochtief jedoch auch eine größere Bedeutung der B-Städte, wo besonders Spezialfonds auf Einkaufstour gehen. Innerhalb der Top 7 greifen Privatinvestoren und Stiftungen besonders gern in Hamburg und München zu während Pensionskassen und Versorgungswerke ihre Einkäufe auf alle Top 7 Standorte verteilen.

Hochtief geht davon aus, dass 2014 die Zahl der Forward Deals hoch bleiben wird, da die Liquidität der Käufergruppen derzeit hoch sei. Als zusätzliche Käufergruppe kommen in diesem Jahr auch Versicherungen und offene Publikumsfonds hinzu. Dabei würden Büroimmobilien tendenziell wieder eine größere Rolle spielen und B-Standorte häufiger aufgesucht werden.