RAG Montan Immobilien präsentiert erstmals Ergebnis

Geschäftsjahr 2018 mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen 

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“

Rund 120 Mio. Euro steckte die RAG Montan Immobilien (RAG MI) aus eigenen und Mitteln der RAG im Jahr 2018 in die Sanierung und Revitalisierung von ehemaligen Bergbaustandorten in Nordrhein-Westfalen und im Saarland. Davon entfielen rund 90 Mio. Euro auf NRW und rund 30 Mio. auf das Saarland. Enthalten darin sind Aufwendungen der RAG MI für den Rückbau und die Sanierung der Flächen, das Grundwassermanagement und Investitionen in die Flächen- und Projektentwicklung. Dazu gehören sowohl die Realisierung von Gewerbe- und Logistikparks und integrierten Stadtquartieren als auch die Windkraft- und Solarprojekte.

2018 erzielte die RAG Montan Immobilien mit seinen zwei Geschäftsbereichen „Management Nachbergbau“ und „Entwicklung“ einen Gesamtumsatz von knapp 72 Mio. Euro (Vj.: 55 Mio. Euro) mit einem Unternehmensergebnis vor Steuern von knapp über vier Mio. Euro. Diese Erfolgs-Zahlen präsentierte Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG MI auf der Jahrespressekonferenz am 9.4.19. Die RAG Montan Immobilien mit der Unternehmenszentrale in Essen auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein ist dienstleistend als Corporate Real Estate Manager für den Mutterkonzern RAG tätig. Außerdem ist die RAG Montan Immobilien als Flächen- und Projektentwickler mit über 70 Projekten auf ehemaligen Bergbauarealen einer der größten Entwickler von industriell vorgenutzten Flächen in Deutschland.

Neben der Flächenentwicklung mit der Vermarktung der Grundstücke für Gewerbe, Wohnen oder Logistik gehören zu dem Geschäftsbereich Entwicklung auch die diversen Beteiligungsgesellschaften, wie z.B. die logport ruhr GmbH oder die Projektgesellschaften der realisierten Wind- und Solarprojekte. In diesen Bereich integriert sind auch das Bodenmanagement und über die Landschaftsagentur Plus GmbH das Kompensationsflächenmanagement. Mit den Aktivitäten im Geschäftsbereich Entwicklung wird etwas weniger als die Hälfte des Gesamtumsatzes erzielt.

Etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes trägt der Geschäftsbereich Management Nachbergbau mit seinen verschiedenen Dienstleistungstätigkeiten bei, die insbesondere für die RAG, allerdings auch in Teilen für Beteiligungsgesellschaften und andere externe Unternehmen erbracht werden. Dazu zählen u.a. Aufgaben im liegenschaftlichen Management sowie die Sanierung der ehemaligen Bergbaustandorte einschließlich der sogenannten Abschlussbetriebsplanverfahren (ABP-Verfahren) und des Grundwasser- und Schachtmanagements für die RAG. Die ABP-Verfahren sind die komplexen Sanierungsverfahren auf ehemaligen Bergbauarealen, um diese für eine zukünftige Nutzung aufzubereiten. Das Bergrecht gibt nach Backgroundfragen Flächen nur frei, wenn davon keinerlei Gefahren für die Umwelt ausgehen können. Die Untersuchungen zur Sicherstellung der Nachnutzung sind sehr aufwändig, zeitintensiv und wenig planbar. Insgesamt wird die RAG Montan Immobilien in diesem Jahr 79 Flächenentwicklungsprojekte und 83 ABP-Verfahren in NRW und im Saarland bearbeiten.

Um nach dem Ende des aktiven Steinkohlebergaus den rückgängigen Umsatz durch die abnehmenden Dienstleistungen für den Mutterkonzern RAG zu kompensieren, wurde die RAG MI organisatorisch neu aufgestellt. Die RAG Montan Immobilien stellt ihre Geschäftstätigkeiten in der Projektierung von Solaranlagen insgesamt und im Saarland auch im Bereich der Windenergie ein. Im Ruhrgebiet seien die verfügbaren Standorte weitgehend ausgereizt, es gäbe nur noch geringe Potentiale. Die bestehenden Standorte würden betrieben und später auch repowert. Die RAG MI werde dafür die Aktivitäten in der Projekt- und Quartiersentwicklung stärken und ab 2021 das sogenannte Stoffstrommanagement übernehmen. In diesem Produktfeld wird unter anderem Boden und Bauschutt angenommen, aufbereitet und als recyceltes Material wieder verkauft. Zu einem weiteren Arbeitsschwerpunkt zählt in diesem Jahr der geplante Verkauf von über 2.100 Hektar Flächen aus dem insgesamt 8.750 Hektar großen Flächenbestand der RAG inklusive der Bergehalden und umfangreicher forstwirtschaftlicher Flächen.

Die RAG Montan Immobilien leiste durch die Revitalisierung von Bergbauflächen ihren Umweltschutz-Beitrag, um weniger freie Flächen zu verbrauchen und Engpässe bei Wohn- sowie Gewerbe-/Industrieflächen in der Region zu reduzieren, resümierte Masuth. Die Tochter Landschaftsagentur Plus wirke durch ökologische Ausgleichsmaßnahmen aktiv am Natur- und Artenschutz mit. Eine Auszeichnung aus dem vergangenen Jahr für ein besonders erfolgreiches Sanierungs- und Entwicklungsprojekt des Unternehmens hob Masuth abschließend hervor. Schlägel & Eisen 3/4/7 im Hertener Stadtteil Langenbochum ist im vergangenen Jahr mit dem Bodenschutzpreis des Landes NRW 2018 ausgezeichnet worden. In der Begründung schrieb die Jury: „Dieses Projekt repräsentiert den Wandel von einer ehemaligen Zeche mit Kokerei zu einem qualitativ hochwertigen Gewerbegebiet mit Modellcharakter, das die Themen Arbeiten, Natur, Freizeit und Erholung eindrucksvoll verknüpft.“