Trumps Handelspolitik und die Konsequenzen für den US-amerikanischen Lagerflächenmarkt

Ein Kommentar von Claus Thomas

Obwohl es in der Ära Trump bislang keine wesentlichen Änderungen der US-Handelspolitik gab, wäre ein Rückgang der Importe aufgrund höherer Zölle negativ für den Einzelhandelsumsatz und damit für die Nachfrage nach Lagerflächen. Denn Importe treiben die Nachfrage nach Lagerflächen stärker an als Exporte oder eine höhere Produktion in einheimischen Fabriken. Ein Anstieg der Importe um einen Dollar generiert eine dreimal so hohe Nachfrage nach Lagerflächen wie ein Anstieg der Exporte in gleicher Höhe.

Zweifellos hätten Import-Beschränkungen eine verstärkte Binnen-Produktion zur Folge. Dennoch wären die Auswirkungen höherer Zölle auf die Nachfrage nach Lagerflächen insgesamt negativ. Ein Anstieg der Binnenproduktion lässt bei konstant bleibendem Handel die Nachfrage nach Lagerflächen sinken, da die nationalen Lieferketten kürzer werden. In manchen Fällen können neue Anlagen im Inland, in denen Waren gefertigt oder zusammengebaut werden, doppelt so viel leisten wie regionale oder nationale Verteilerzentren und bremsen die Nachfrage. In anderen Fällen können neue nationale zentrische Lieferketten die Nachfrage nach Lagerflächen zwischen Lieferant und Hersteller steigen lassen.

Die von sinkenden Importen am meisten bedrohten Märkte sind die großen Hafenstädte bzw. Verkehrsknotenpunkte, die stark auf den Handel und den Warenimport angewiesen sind:

 

  • Inland Empire
  • Dallas/Fort Worth
  • Atlanta
  • Allentown
  • New Jersey

Wenn der Handel eingeschränkt wird, gibt es zahlreiche Unbekannte – insbesondere bei Importen. Die beiden wichtigsten Unbekannten sind zum einen, wie die Handelspartner der USA auf Beschränkungen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Exportmärkte reagieren werden. Eine weitere Unbekannte ist, welche Auswirkungen eine mögliche Verknappung von Vorprodukten auf die nationale Produktion haben wird.

 

Der Autor ist Deutschlandchef von LaSalle.