Union Investment und MPC reagieren auf Japan-Katastrophe

Man kann den Eindruck gewinnen, als würden Manager Offener Immobilienfonds an dem Loch, in das die Branche gefallen ist, kräftig selber weiterschaufeln. Letzte Woche teilte Union Invest mit, dass sie den 2,3 Mrd. Euro schweren offenen Immobilienfonds Uniimmo Global aus formalen Gründen schließt, da aktuell keine Bewertungen möglich seien. Mittelabflüsse haben wohl keine Rolle gespielt. Der Fonds ist zu 14% in Japan investiert. Vor wenigen Wochen hatte Uniimmo Global nach Aktualisierung aller Werte minimal abgewertet. Wettbewerber, die auch in Japan investiert sind, bleiben dagegen locker. Insgesamt liegen wertmäßig 2,7% der Immobilien deutscher Offener Immobilienfonds in Japan. Trotzdem wittern die Kollegen der Presse neues Fonds-Ungemach. Sie sehen „Immobilienfonds in der Japan-Krise“, denn auch weitere Fonds hätten „ebenfalls im großen Stil Gebäude in Japan gekauft“. Vor dem Hintergrund der ab November anstehenden Entscheidungen zu den bereits seit fast 2 Jahren geschlossenen Fonds und unzureichender neuer Gesetzgebung, die hierfür keine Lösung bietet, ist die Entwicklung kommunikativ sehr unglücklich, obwohl sie sicherlich höchste Korrektheit spiegelt.

     Positiv sehen wir dagegen die Entscheidung von MPC Capital AG, den Vertrieb des derzeitigen einzigen deutschen Geschlossenen Immobilienfonds mit Japan-Immobilien zu unterbrechen. Keines der 9 bereits gekauften Fonds-Objekte liegt in unmittelbarer Nähe des havarierten Kernkraftwerks Fukushima. Laut MPC wurde niemand in den Objekten des Fonds verletzt. Beschädigungen traten lediglich in einem Objekt in Ashikaga auf, die derzeit repariert werden. Wir hätten uns sicherlich eine leise Vertriebsunterbrechung gewünscht, aber andererseits muss MPC auf Anfragen korrekt antworten – und Korrektheit hat natürlich auch Marketing-Effekte.