Vergütungen – Vorstände treten kürzer

Die Vorstandsvergütungen der Immobilienaktiengesellschaften haben sich 2008 gegenüber dem Vorjahr annähernd halbiert. Mit den Aktionären dürften die Vorstände dennoch nicht tauschen wollen, obwohl z. B. die überlebenden IVG-Vorstände ihre Einkommen drittelten. Einigen Einkommenshelden des Vorjahres haben wie die Gehaltsführer Wolfhart Leichnitz und Bernd Kottmann, IVG, oder Andreas Ibel und Erhard Flint, TAG, wurden inzwischen auch die Segel gestrichen. Das Real Estate Magazin (REM) untersuchte nach 2006 und 2007 für 2008 bereits zum dritten Mal die Vorstandsvergütungen bei Immobilien AG’s. Bei den untersuchten Unternehmen betrugen die Vorstandsvergütungen im vergangenen Jahr 16,37 Mio. Euro, nach 29,97 Mio. Euro in 2007. Die variablen Bestandteile sind brutal zusammengeschmolzen. Bei Gagfah haben die Vorstandsvergütungen mit 4,3 Mio. Euro lt. REM noch immer eine fragwürdige Höhe. Dabei veröffentlicht Gagfah diese nicht individualisiert. Colonia Real Estate (CRE) Vorstand Stephan Rind hat anscheinend auch sein ursprüngliches Ziel, CRE zur führenden deutschen Immobilienaktiengesellschaft zu machen, beim Einkommen zumindest annähernd erreicht.

Im Gegensatz zu den Vorstandsvergütungen sind die Bezüge der Aufsichtsräte im vergangenen Jahr in der Immobilienbranche jedoch deutlich gestiegen. Der Aufsichtsratsvorsitzende eines börsennotierten Immobilienunternehmens erhielt im vergangenen Jahr im Durchschnitt 51.469 Euro. Bei der wenig glücklichen TAG Immobilien AG, die ihre AR-Bezüge vervierfacht hat, stellte Immobilienaktien Ikone Lutz R. Ristow, Aufsichtsratsvorsitzender der TAG Immobilien AG, lt. Christian Schiffmacher von REM weitere 114 000 Euro für Beratungsleistungen in Rechnung. Ristow hatte wohl auch alle Hände voll zu tun, schließlich schied zur Jahresmitte 2009 der Vorstand komplett aus. Außerdem sollte man den Aspekt „Schmerzensgeld“ für etwaige Risiken nicht außer Acht lassen.