WGF – Eigenkapital sackt zusammen

Erst der Verlust im ersten Halbjahr und nun soll die WGF offenbar noch ihre Anleihen „verscherbeln“. Das zumindest ist uns zu Ohren gekommen. Was ist dran?

Die WGF unter Chef Pino Sergio hat im ersten Halbjahr ein Ergebnis nach Steuern von -6,5 Mio. Euro erzielt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit rutschte auf -4,34 Mio. Euro zurück. Der selbsternannte Profi im Hypothekenanleihenbereich hatte die Halbjahreszahlen heimlich still und leise lediglich auf die Homepage gestellt. Keine Pressemitteilung oder ähnliches. In Folge des Verlusts sankt die Eigenkapitalquote auf magere 1,7%! Das Unternehmen hatte bei Umsatzerlösen von 3,1 Mio. Euro allein 3 Mio. Euro für Personalaufwendungen hinlegen müssen. Derzeit hat das Unternehmen ein Rating bei Creditreform laufen, das aber noch auf seine Veröffentlichung wartet. Laut Unternehmen sind derzeit die Hypothekenanleihen A0LDUL, WGFH04 und WGFH05 im Ratingprozess. Die Gespräche mit der Creditreform Rating AG dauern an.

Nun wird offenbar spekuliert, ob die WGF ihre Anleihen mit Rabatten verkauft, um vor Veröffentlichung des Ratings diese noch los zu werden. Dem widerspricht das Unternehmen. Es gebe keine Rabatt-Aktion. Aktuell habe das Unternehmen nur die neue Anleihe WGFH08 im Vertrieb. Neukunden müssten hier den üblichen Ausgabekurs von 100% zahlen. Es gebe aber in dieser Woche eine laufende Rabatt-Aktion, so ein Unternehmenssprecher. Diese richte sich allerdings nur an bestehende Kunden, welche in der Vergangenheit die AOJURK Anleihe direkt über die WGF gezeichnet haben. Bei dieser Anleihe steht im November eine Rückzahlung an. Solche Bestandskunden haben im Rahmen einer begrenzten Wiederanlage-Aktion von der WGF das Angebot erhalten das neue Wertpapier zu 98,5% direkt bei der WGF zu zeichnen. Davon unberührt seien die Vertriebsprovisionen.

Auch die jüngst ausgegebene 5,35%-Hypothekenanleihe 2010/2015 (WGFH07) wurde am 6.10. lt. boersennews.de bereits mit einem Verkaufskurs von 94% gehandelt obwohl die Erstplatzierung der Anleihe erst Ende September abgeschlossen war. Möchten hier Anleger ihre Anteile möglichst schnell wieder loswerden?

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