Zum Tod von Bernd Heuer (77)

Ein Nachruf von Kurt E. Becker, Emmendingen, 31. Juli 2017

Er war der Pionier der Immobilienbranche in Deutschland. Die Rede ist von Bernd Heuer, der 77jährig am vorletzten Wochenende verstorben ist.

Seit mehr als drei Jahrzehnten trägt ein kleines Imperium an Dienstleistungsfirmen seinen Namen. Und obwohl Bernd Heuer seine Anteile an allen Firmen schon längst verkauft hat, leben „seine“ Unternehmen noch immer vom Mythos des Gründers. Bernd Heuer war und ist eine Marke. Der Markenmythos in der Branche begründet wurde 1975, als Heuer sich als Marketingberater für die Bau- und Wohnungswirtschaft selbstständig machte. In der Gründungs- und Findungsphase seiner Selbstständigkeit arbeitete er mit Roland Berger und Partner, Hartmut Bulwien und Dr. Rolf Seebauer zusammen. Schicksalhaft ist Rolf Seebauer seinem früheren Partner vor wenigen Wochen erst auf dem letzten Weg vorausgegangen.

Der Findungsphase folgte eine Dienstleistungsplattform in den Bereichen Marktforschung, Unternehmensberatung, Personalberatung und Veranstaltungen, gemeinsam betrieben von Bulwien, Seebauer und Heuer. Bereits 1985 startete Heuer die Kongressreihe „Quo vadis“, nach wie vor das Branchen-Event des Jahres schlechthin. Die Reihe begründete Heuers Ruhm als Branchenprimus in puncto Meinungsbildung in der deutschen Immobilienwirtschaft. Weitere Höhepunkte einer unaufhaltsamen Mythenbildung war die Initiative zur Gründung der EBS-Immobilienakademie, die beratende Begleitung deutscher Unternehmen bei der MIPIM und last not least seine Herausgeberschaft beim „Immobilienmanager“.

Mit „seiner“ Branche ging Heuer zuletzt hart ins Gericht. Der Branche sei es ganz einfach nicht gelungen, qualifizierte Dialoge mit einer gemeinsamen Sprache zu entwickeln, die dem Projekt „Stadt“ dem ihm gebührenden Ernst beimesse.

Die Branche hat ihren Nestor und ich habe einen Freund verloren.