Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS) hat neue Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in Berlin veröffentlicht. Demnach ist die Einwohnerzahl Berlins 2011 um rund 30.000 gestiegen. „Berlin boomt. Dass die Bevölkerungszahl mit Siebenmeilenstiefeln wächst zeigt: Wir brauchen so bald wie möglich einen Stadtentwicklungsplan Wohnen, der eine sozial ausgewogene Entwicklung aller Bezirke sichert“, kommentierte Maren Kern, Vorstand beim Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU).
Auf Grundlage der AfS-Zahlen schätzt der BBU, dass allein in den ersten neun Monaten 2011 die Wohnungsnachfrage im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 18.000 Wohnungen gestiegen ist. Im gleichen Zeitraum wurde der Bau von rund 2.700 Wohnungen genehmigt.
Spitzenreiter bei der relativen Bevölkerungszunahme zwischen Januar und September 2011 sind die Bezirke Mitte (+ 4.500 bzw. 1,4%), Neukölln (+ 3.900 bzw. 1,3 %), Friedrichshain-Kreuzberg (+2.800 bzw. 1,03 %) und Pankow (+ 3.700 bzw. 1 %).
Positiver Trend Neukölln
Neben dem allgemeinen Trend der Bevölkerungszunahme sei vor allem auch der starke Zuzug nach Neukölln bemerkenswert. Kern: „Neukölln entwickelt sich ausgesprochen positiv.“ Eine Untersuchung für den BBU-Marktmonitor 2011 hatte ergeben, dass die Haushaltseinkommen in Neukölln zwischen 2006 und 2010 um rund zehn Prozent gestiegen waren. Gleichzeitig ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften hier in weiten Teilen des Bezirks stärker gefallen als im Gesamtberliner Durchschnitt.
Kern hob hervor, dass aber auch Spandau und Marzahn-Hellersdorf eine gute Bevölkerungsentwicklung verzeichneten. Von den absoluten Zahlen her (+ 2.500 bzw. 1 %) liege Marzahn-Hellersdorf berlinweit sogar an fünfter Stelle. Das zeige, dass sich das Image dieses Bezirks in den letzten Jahren deutlich gewandelt habe.