Blumenmarkthalle an Jüdisches Museum Berlin verkauft

Die ehemalige Markthalle des Blumengroßmarktes an der südlichen Friedrichstraße wird zu einer neuen Adresse des kulturellen Berlins. Der Aufsichtsrat der Berliner Großmarkt GmbH hat dem Verkauf des ca. 10.000 m² großen Grundstückes an die Stiftung Jüdisches Museum Berlin zugestimmt. Der Liegenschaftsfonds Berlin ist von der Berliner Großmarkt GmbH mit dem Verkauf des gesamten Blumengroßmarktgeländes beauftragt.

Die Stiftung Jüdisches Museum Berlin wird in der ehemalige Markthalle eine Akademie einrichten und neuen Raum für Kultur- und Bildungsveranstaltungen schaffen. „Das Jüdische Museum Berlin hat dringenden Platzbedarf. Eine dreiviertel Million Besucher pro Jahr, die stetig steigende Nachfrage nach unseren Bildungsangeboten sowie wachsende Sammlungen sind erfreuliche Indikatoren unseres Erfolgs, aber sie bringen uns auch an unsere Kapazitätsgrenzen. Umso glücklicher sind wir, dass wir jetzt, keine 50 Meter Luftlinie entfernt, einen Erweiterungsbau realisieren können“, sagt Börries von Notz, der Geschäftsführende Direktor der Stiftung Jüdisches Museum Berlin. Der neue Standort wird die Museumspädagogik, das Archiv und die Bibliothek des Museums beherbergen. Die Umsetzung erfolgt nach den Plänen des renommierten US-Architekten Daniel Libeskind, der bereits das zickzackförmige Museumsgebäude an der Lindenstraße entworfen hatte. Die Umbauarbeiten beginnen voraussichtlich schon im August.

„Mit der Umwidmung der alten Blumenhalle zu einer Kultureinrichtung, die weit über Berlin hinaus Interesse auf sich zieht, gewinnt nicht nur der Museumsstandort der südlichen Friedrichstadt weiter an Ausstrahlung“, ist sich der Aufsichtsratsvorsitzende der Berliner Großmarkt GmbH, Staatssekretär Dr. Jens-Peter Heuer, sicher. „Mit dem Umbau der Halle und der Neunutzung der umgebenden Flächen der Berliner Großmarkt GmbH wird das Viertel ein interessantes neues Gesicht bekommen.“

André Schmitz, Kulturstaatssekretär und Stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Jüdisches Museum Berlin: „Der Verkauf ist das Ergebnis zahlreicher konstruktiver Gespräche und erfolgreicher Verhandlungen zwischen dem Jüdischen Museum, dem Bund und dem Land Berlin. Nach der Umgestaltung des Geländes des bisherigen Blumengroßmarktes wird sich Berlin mit einem weiteren spektakulären Libeskind-Bau schmücken können.“

Rund um die Halle erstrecken sich weitere 12.700 m² große Freiflächen, die in den nächsten Jahren verkauft werden sollen. Der Aufsichtsrat der Berliner Großmarkt GmbH hat sich darauf verständigt, sich im September zu den Grundzügen des Verkaufsverfahrens zu einigen. Liegenschaftsfonds und Gesellschaft werden dann Vorschläge unterbreiten, die sowohl die Interessen der Berliner Großmarkt GmbH als auch stadtentwicklungspolitische Ziele des Landes und des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg berücksichtigen sollen.

„Mit der internationalen Vermarktung dieser vier Baufelder wollen wir im Herbst diesen Jahres, im Rahmen der Immobilienmesse ExpoReal in München, beginnen“, sagt Holger Lippmann, Geschäftsführer des Liegenschaftsfonds Berlin. „Das internationale Interesse dürfte groß sein, denn aufgrund ihrer Größe, der zentralen Lage und mit einem weltbekannten Museum als direktem Nachbar gehören diese Grundstücke zu aktuellen Top-Objekten Berlins.“

Andreas Foidl, Geschäftsführer der Berliner Großmarkt GmbH, zeigte sich erfreut über den gelungenen Verkauf seiner nicht mehr genutzten Immobilie: „Am neuen Standort in der Beusselstraße finden unsere Blumengroßhändler nun eine etwa doppelt so große Verkaufsfläche vor wie in der Friedrichstraße. Hier fehlten uns Erweiterungsmöglichkeiten, und die Nähe zum Regierungsviertel und das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt machten unseren Kunden und Händlern zunehmend zu schaffen. Die Verlagerung des Blumengroßmarktes auf das Großmarktgelände an der Beusselstraße bietet in den kommenden Jahren daher enorme Chancen für alle Beteiligten.“