BVI öffnet sich für Ausland und Geschlossene Fonds

Nach einem Beschluss des BVI von heute, die Pressenotiz liegt uns noch nicht vor, öffnet sich der BVI für ausländischer Mitglieder und auch KVG’s Geschlossener Investment KG’s, den ehemaligen Geschlossenen Fonds. Die Mitglieder des deutschen Fondsverbandes BVI verwalten heute bereits rund 2 Billionen Euro in Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten und betreuen direkt oder indirekt das Vermögen von rund 50 Millionen Menschen in rund 21 Millionen Haushalten.

Das neue KAGB mache keine Unterschiede mehr, so dass die alte Trennung zwischen durch Investmentgesetz regulierten Kapitalanlagegesellschaften  und unregulierten Fondsinitiatoren nicht aufrecht zu erhalten sei. Um ihre eigenen Mitglieder, die zukünftig teilweise auch geschlossene Modelle auflegen werden, weiter in vollem Umfang unterstützen zu können, sei die Maßnahme notwendig. Bereits auf dem VGF Summit Anfang Februar, dem Verband der Geschlossenen und unregulierten Fonds, war unter Insidern darüber spekuliert worden. Der VGF selber hat sich in Anbetracht eines neuen Umfeldes inzwischen schon in BSI Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen – eben nicht zu verwechseln mit dem traditionsreichen, aber oft unter früherer Geschäftsführung etwas schwerfälligen und manchmal auch gutsherrlich agierenden BVI – umbenannt.

Auf der einen Seite will der BVI deutlich machen, dass hier eine Lösung für die bestehenden Verbandsmitglieder geschaffen werden soll und kein Wettstreit unter Verbänden. Auf der anderen Seite haben uns gegenüber schon einige Initiatoren Geschlossener Modelle, die sich im VGF/BSI nicht richtig vertreten sahen und die teilweise über andere Vereinigungen in die KAGB-Diskussionen eingriffen, deutlich gemacht, dass sie eine Mitgliedschaft im BVI ernsthaft überlegen würden. Wer sich den Herausforderungen des KAGB und der Wandlung zum regulierten Produkt ernsthaft stellen will, kommt auch nicht umhin, über die Art seiner Interessenvertretung nachzudenken. Und hier hat der BVI Tradition, einen guten Ruf und Akzeptanz in der Politik – auch wenn das manchmal anders aussah. Von daher wird sicherlich ein, wenn auch ungewollter Wettbewerb der Verbände entstehen. Wir waren uns nach Erscheinen des KAGB zugegebenermaßen auch nicht sicher, welche Rolle der VGF/BSI zukünftig spielen werde. Andererseits hat der VGF/BSI zuletzt in der Diskussion um das KAGB gute Arbeit geleistet.