CMI Pleite – „Projektgesellschaften nicht betroffen“

CMI ist das erste Immobilienunternehmen, dass Insolvenz nach dem neuen Insolvenzrecht beantragt hat. Wir sprachen mit Insolvenzverwalter Friedemann Schade über den Stand der Dinge.

„Der Immobilienbrief“: Herr Schade, haben Sie bereits einen Einblick in den Vorgang gewinnen können?

Schade: Die vordingliche Aufgabe des vorl. Insolvenzverwalters in der Frühphase eines solchen Insolvenzverfahrens ist die Stabilisierung und Fortführung des Geschäftsbetriebes. Dies tun wir auch hier. Wir schaffen die Voraussetzungen für die weitere Betriebsfortführung und damit die Grundlage für eine langfristige Sanierung des Unternehmens.

Seit dem 6. März arbeiten wir mit einem Team sehr erfahrener Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater vor Ort das Datenmaterial des Unternehmens auf. Wir schaffen einen Überblick über die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft. Dazu gehört auch die Bewertung der Projektgesellschaften, die selbst von dem Insolvenzverfahren nicht betroffen sind.

„Der Immobilienbrief“: Inwieweit unterscheidet sich das neue Insolvenzrecht vom alten bezogen auf den Fall Chamartin?

Schade: Das ESUG hat die Möglichkeiten für eine Unternehmenssanierung durch einen Insolvenzplan deutlich erweitert und verbessert. Blockadepotential wurde abgebaut, sodass das Insolvenzplanverfahren heute schneller und kalkulierbarer durchgeführt werden kann. Damit liefert die Insolvenzordnung auch für den Fall CMI eine gute Grundlage zur langfristigen Unternehmenssanierung.

„Der Immobilienbrief“: Können Sie schon Aussagen über die laufenden Projekte machen?

Schade: Wie bereits gesagt, die Projektgesellschaften sind nicht betroffen. In Berlin werden derzeit das Wohnprojekt Humboldt Palais am Hegelplatz, Stadthäuser und Altbausanierung Scharnhorststraße 26-27 sowie das Wohnensemble Chausseestraße 88 gebaut.