Demografie – Büroimmobilien besonders belastet

Redet man in Deutschland über Demografie, so sind besonders 2 beunruhigende Entwicklungen im Fokus. Die Zahl der Kinder je Frau werden immer weniger und die Lebenserwartung von Männern und Frauen steigt stetig. So soll die Lebenserwartung von Mädchen 2050 schon bei 90 Jahren liegen. Männer kratzten bis dahin immerhin an der 85-er Marke. Heute geborene Mädchen, die die Statistik-Verzerrung der Säuglingssterblichkeit überleben, werden 101 Jahre alt. Ohne deutlich mehr Zuwanderung, so Tobias Just von der Deutschen Bank Research, wird die Einwohnerzahl in Deutschland stark sinken. Bis 2050 geht die Deutsche Bank von einer Bevölkerungszahl zwischen 70 und 75 Mio. aus. Bis 2060 wird sich die Bevölkerungsabnahme sogar noch beschleunigen, so dass wir in 50 Jahren noch ca. 65 Mio. sind. Glauben Sie bitte nicht, dass bis dahin noch viel Wasser den Rhein herunterließt und sich alles ändern kann. Je weiter eine Prognose in die Zukunft reicht, desto sicherer ist sie.

Die für den Büroimmobilienmarkt ausschlaggebende Zahl der Erwerbsfähigen wird von 54 Mio. in 2009 bis 2060 auf prognostizierte 35 Mio. schrumpfen. Laut Deutsche Bank Research sind die Stellschrauben der Demografie mehr Kinder, mehr Zuwanderung, mehr Menschen in Arbeit, die auch noch länger arbeiten, mehr Markt und mehr Bildung. Für die Büronachfrage geht Dr. Tobias Just von einem Minus von 30% bis 2045 aus. Als heilsbringedes Szenario sieht die Deutsche Bank vor allem mehr Bildung an. Bessere ausgebildete Menschen arbeiten überdurchschnittlich häufig in Büroräumen. Das heißt, die Bürobeschäftigtenquote steigt bis 2050 um 7%-Punkte.

Laut Deutsche Bank Research könnten die deutschen Büroimmobilienmärkte stärker von der Demografie betroffen sein als Wohnimmobilienmärkte, weil die Zahl der Erwerbspersonen früher und heftiger sinken dürfte als die Zahl der Menschen. Auch sind bei vielen Büroflächen noch Flächeneffizienzreserven vorhanden, die ausgeschöpft werden können. Auch sind die wirtschaftlichen Entwicklungen der nächsten 50 Jahre noch unabsehbar. Andere Volkswirte sehen übrigens das Problem der Büroimmobilie weniger dramatisch. Im Background Gespräch hört man, dass anpassende Märkte das Problem lösen werden. Niemand könne sagen, gerade durch die Erfahrungen der letzten beiden Jahre, wie die Märkte in 40 oder 50 Jahren aussehen werden. (AE)