Deutsche Hypo – Staatschuldenkrise belastet Ergebnis

Die Deutsche Hypothekenbank erzielte im Geschäftsjahr 2011 ein Ergebnis von 32,7 Mio. Euro. Das sind 12,3 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Positiv entwickelte sich das Immobilien-Neugeschäft. Belastet wurde das Ergebnis durch die eruopäische Staatschuldenkrise.

„Das Geschäftsjahr 2011 ist für die Deutsche Hypo ambivalent gelaufen: Auf der einen Seite steht die bemerkenswerte Steigerung unseres Immobilien-Neugeschäfts, womit wir unsere Bedeutung als einer der wesentlichen Finanzierer gewerblicher Immobilien erneut unterstrichen haben. Auf der anderen Seite haben wir das gute Vorjahresergebnis nicht ganz erreicht. Angesichts der weiterhin schwierigen Marktverhältnisse und vor dem Hintergrund, dass die Bankenabgabe allein zwölf Prozent unseres Vorjahresergebnisses verzehrt hat, können wir mit dem erzielten Ergebnis dennoch zufrieden sein“, betont Dr. Jürgen Allerkamp, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Hypo.

Die Neuzusagen im Immobilienfinanzierungsneugeschäft beliefen sich im Jahr 2011 auf 2.769,2 Mio. Euro und lagen damit 55,2 Prozent über dem Vorjahreswert (1.784,0 Mio. Euro). Dabei konnte das Neugeschäft sowohl im Inland mit einem Plus von 38,5 Prozent auf 1.567,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1.131,6) als auch im Ausland mit einem Plus von 84,2 Prozent auf 1.201,8 Mio. Euro (Vorjahr: 652,5) signifikant ausgebaut werden. Der Bestand an Immobilienfinanzierungen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent auf 12.125,9 Mio. Euro (11.447,7).

Vor allem aufgrund der deutlichen Ausweitung ihres Immobilien-Neugeschäfts steigerte die Deutsche Hypo ihren Zinsüberschuss im Jahr 2011 um 11,1 Prozent auf 191,9 Mio. Euro (Vorjahr: 172,7). Der Provisionsüberschuss reduzierte sich von 13,4 auf 10,8 Mio. Euro. Insgesamt wiesen Zins- und Provisionsüberschuss einen Zuwachs von 8,9 Prozent auf.

Trotz der deutlich gestiegenen Mitarbeiterzahl konnte die Bank ihre Verwaltungsaufwendungen im Jahr 2011 mit 70,6 Mio. Euro nahezu konstant halten (Vorjahr: 69,4). Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung auf erste Erfolge des im vergangenen Jahr gestarteten Effizienzsteigerungsprogramms. Ausdruck der verbesserten Kostenentwicklung ist auch die Cost-Income-Ratio, die sich im Jahr 2011 von 37,2 auf 35,8 Prozent verbesserte. Zudem legten die Kapitalquoten der Deutschen Hypo deutlich zu – insbesondere aufgrund der verbesserten Portfolioqualität im Immobilienfinanzierungsgeschäft und der Gewinnthesaurierung im Vorjahr. So belief sich die Kernkapitalquote zum Jahresende 2011 auf 8,4 Prozent (Vorjahr: 7,7).

Das Risikoergebnis bewegte sich wie erwartet mit -82,7 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau (-78,8). Das sonstige betriebliche Ergebnis belief sich auf -5,4 Mio. Euro und ist in erster Linie auf den erstmals zu leistenden Beitrag zum Restrukturierungsfonds, die sogenannte Bankenabgabe, zurückzuführen, die bei der Deutschen Hypo mit 6,5 Mio. Euro zu Buche schlug.

Im Finanzanlageergebnis von -11,3 Mio. Euro (Vorjahr: 6,6) drücken sich die Verwerfungen an den internationalen Kapitalmärkten im Jahr 2011 aus. Die einzige griechische Staatsanleihe, die sich zum Jahresende im Portfolio der Deutschen Hypo befand, wurde von ihrem Nominalbetrag in Höhe von 12 auf 4,2 Mio. Euro angemessen wertberichtigt. Anfang des Jahres 2012 hat sich die Bank von dieser Anleihe getrennt, so dass sie aktuell kein Exposure gegenüber Griechenland mehr hält.

Trotz der Verwerfungen an den Kapitalmärkten infolge der Staatsschuldenkrise gelang es der Bank im Jahr 2011 jederzeit, die benötigten Refinanzierungsvolumina zu generieren. Dabei erwies sich ihre kostengünstige Emissionsplattform für Pfandbriefe erneut als Wettbewerbsvorteil im Kundengeschäft. Insgesamt emittierte die Deutsche
Hypo ein Volumen von 4,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,5), das sich auf Hypothekenpfandbriefe (1,5 Mrd. Euro), Öffentliche Pfandbriefe (1,4) und ungedeckte Schuldverschreibungen (2,0) aufteilte. Im März 2011 nutzte die Bank eine der wenigen sich bietenden Gelegenheiten, um eine Hypothekenpfandbrief-Benchmark-Emission
in Höhe von 1,0 Mrd. Euro zu platzieren, die von deutschen und internationalen Investoren ebenso stark nachgefragt wurde.

Für das laufende Jahr ist die Bank zuversichtlich: „Vorausgesetzt, die europäische Staatsschuldenkrise weitet sich 2012 nicht aus und springt weiterhin nicht auf die gewerblichen Immobilienmärkte über, wird die Deutsche Hypo in diesem Jahr ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit erzielen, das zumindest leicht über dem Vorjahresergebnis liegen wird“, erklärt Dr. Allerkamp.