Den Nimbus des regional aufgestellten Unternehmens hat die Hamborner REIT AG, Duisburg, aus Sicht der Vorstände Rüdiger Mrotzek (links) und Hans Richard Schmitz (rechts) hinter sich gelassen. Inzwischen konnte der Anteil der Investments in Baden-Württemberg auf 10,2% und in Bayern auf 6,2% ausgeweitet werden, teilten sie während der Telefonkonferenz zur Vorlage der Halbjahreszahlen 2010 mit.
Der wachstumsstarke süddeutsche Raum ist bei Investoren sehr gefragt. Mit einem Anteil von 55% bildet Nordrhein-Westfalen allerdings noch den regionalen Schwerpunkt der Hamborner.
Im 1. Halbjahr hat die börsennotierte Aktiengesellschaft, die auf Gewerbeimmobilien mit Schwerpunkt Einzelhandel in zentralen Innenstadtlagen deutscher Großstädte und Mittelzentren spezialisiert ist, jedoch ihr Portfolio u.a. auch mit Objekten aus dem süddeutschen Raum verstärkt.
Dazu gehörte eine Büroimmobilie in Erlangen, ein OBI-Markt in Hilden und ein Geschäftshaus in Kamp-Lintfort im 1. Quartal sowie 2 Edeka-Center in Stuttgart und Freiburg im 2. Quartal. Im August folgte die Beurkundung eines Geschäftshauses in Bad Homburg sowie einer Büroimmobilie in Ingolstadt. Insgesamt investierte Hamborner, die sich Anfang 2010 in die Rechtsform eines REITs umgewandelt hat, bislang 83 Mio. Euro.
Im Zuge dieser Politik wuchsen die Bewirtschaftungskosten (Miet- und Pachterlöse) im 1. Halbjahr um etwa 7% von 11,1 Mio. auf 11,8 Mio. Euro, das EBITDA bewegte sich mit 9,2 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Rückläufig waren der Jahresüberschuss vor Abschreibungen, der von 6,5 Mio. auf 3,7 Mio. Euro zurückging sowie das Periodenergebnis, das von 3,3 Mio. auf 0,5 Mio. Euro gesunken ist.
Der Grund dafür ist in der Umwandlung zum REIT zu finden. Denn mit Blick auf die dauerhafte Befreiung von Körperschaft- und Gewerbesteuer mussten die stillen Reserven der Hamborner AG ermittelt und versteuert werden. „Gegen die hierfür bereits im 1. Quartal 2010 gebildete Steuerverbindlichkeit von 16,6 Mio. Euro konnten latente Steuern im Saldo von 13,8 Mio. Euro aufgelöst werden“, erläutert der Vorstand. Danach blieb noch eine Ergebnisbelastung von 2,8 Mio. Euro. Dennoch sei es gelungen, für das 1. Halbjahr ein ausgeglichenes Periodenergebnis auszuweisen, betont der Vorstand. Im 1. Quartal stand noch ein Minus von 1,4 Mio. Euro zu Buche.
Das operatives Ergebnis (FFO=Funds from Operations) konnte dagegen um 21,5% von 5,3 Mio. auf 6,4 Mio. Euro gesteigert werden und der Vorstand erwartet auch für das Gesamtjahr eine Steigerung. Unzufrieden ist der Vorstand dagegen mit dem Aktienkurs. Nach einem günstigen Start mit etwa 8,50 Euro ins Jahr 2010 notierte das Papier zuletzt bei etwa 7,60 Euro.