Handelsimmobilien Report Nr. 395
- Editorial von Ruth Vierbuchen: Die marktbedingte Flaute am deutschen Investmentmarkt im ersten Quartal hat die Handelsimmobilienbranche besser überstanden als andere Asset-Klassen, schlicht, weil sie sich schon länger im „Tal der Tränen“ befindet und in einigen Segmenten womöglich schon die Talsohle erreicht wurde. Auch das Vermietungsgeschäft läuft – den vielen Meldungen über Insolvenzen im Einzelhandel zum Trotz – relativ passabel. Dass trotz der gravierenden Folgen durch die Corona-Restriktionen bekannte Modehändler wieder das Geschehen auf dem innerstädtischen Vermietungsmarkt dominieren, gehört sicher zu den interessanten Nachrichten. Doch der Strukturwandel in Handel und Innenstadt ist noch nicht abgeschlossen. (Seite 1)
- Vermietungsmarkt: Ein klares Signal für die Transformation in der stationären Modebranche: Während die Zinswende im Immobilienmarkt im Allgemeinen deutliche Spuren hinterlässt, sind die Folgen im Handelsimmobilienmarkt, der in den vergangenen Jahren schon erhebliche Korrekturen erfahren hat, weniger stark ausgeprägt. Der Blick auf den innerstädtischen Vermietungsmarkt zeigt aus Sicht von Experten die unverminderte Bedeutung des Einzelhandels und die daran anknüpfende Bedeutung des Einkaufsbummels für die Belebung der Stadtzentren. Gleichzeitig eröffnen die Filialnetzbereinigungen vieler Handelsunternehmen als Folge der Corona-Pandemie für andere Spieler neue Expansionschancen. (Seite 2)
- Immo-Talk – Wie zukunftsfähig ist die Liaison zwischen Einzelhandel und Innenstadt noch? Der stationäre Einzelhandel ist ungeachtet aller Diskussionen über den Strukturwandel in der Branche und die Krisen, die ihn beuteln, der Hauptanziehungspunkt für die innerstädtischen Besucher. Gleichwohl brauchen Stadtzentren heute mehr als Einkaufsangebote. Vor allem müssen die Verantwortlichen mit neuen Ideen auf den sichtbaren Niedergang in den Einkaufslagen reagieren. (Seite 6)
- Einzelhandel in Deutschland – In diesem Jahr könnten weitere 9 000 Läden auf der Kippe stehen: Nachdem die Pandemie abflaut, werden die Folgeschäden durch die Zwangsschließungen im stationären Nonfood-Handel ein Jahr später immer sichtbarer. Sank die Zahl der Geschäfte in den Vorkrisenjahren 2015 bis 2019 im Durchschnitt um jährlich 5 000, rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Jahr mit 9 000 weiteren Ladenschließungen. Vor diesem Hintergrund fordert er eine „Gründungsoffensive“, um die Branche zu stärken – und bittet dabei auch um die Unterstützung der Politik. (Seite 8)
- Sicherung von Einzelhandelsimmobilien – Bestandsobjekte sind schon wegen der Baugenehmigung ein echtes Asset: Aus Eigentümersicht ist die Sicherung von Mietverträgen in erster Linie eine Sicherung des Cashflows bzw. die Absicherung der Wertstabilität der Investition. Da eine Einzelhandelsimmobilie in aller Regel ein auf die Bedürfnisse des Nutzers zugeschnittenes Produkt ist, stellt sich die Frage, wie man gewährleisten kann, einen langfristigen Ertrag aus der Investition generieren zu können, wo doch der Nutzerkreis stark eingeschränkt ist? Sicherlich gibt es hierfür eine Reihe von sinnvollen Optionen. Es können aber auch relativ einfache Ansätze zum Erfolg führen, die möglicherweise bei dem einen oder anderen aus dem Blick geraten sind. (Dittmar, Seite 11)
- Quartierentwicklung in München-Freiham – Das ZAM setzt ganz neue Maßstäbe: Die größte Quartiersentwicklung Europas entsteht derzeit in München-Freiham. Ab 2024 füllt sich das Quartier mit Leben: Es verbindet wohnen, arbeiten und einkaufen. Zum spannenden und modernen „Marktplatz“ in Freiham wird dabei das „Stadteilzentrum ZAM“. (Jähnichen, Seite 13)
- Handelsimmobilien-Kongress – HDE plädiert für Mietpartnerschaften: Hohe Inflationsraten, sinkende Kaufkraft, die Umsatzverluste durch die Zwangsschließungen, die oft noch nicht voll wieder aufgeholt werden konnten, sind für Deutschlands Einzelhändler eine Belastung. Ablesen lässt sich das auch an der Entwicklung der Einzelhandelsumsätze in den ersten beiden Monaten dieses Jahres, die real um 5,5% unter dem Vorjahresniveau lagen. Für den Handelsverband Deutschland (HDE) war dies Anlass genug beim Handelsimmobilien-Kongress in Berlin das Thema „Mietpartnerschaften“ anzusprechen. (Seite 15)
- Vermietungsmarkt Logistik – Hoffnung auf die zweite Jahreshälfte: Nachdem auf dem Investmentmarkt für Industrie- und Logistikimmobilien im ersten Quartal ein drastischer Einbruch von 70% verzeichnet werden musste, hat die in den Wintermonaten schwächelnde deutsche Konjunktur auch das Vermietungsgeschäft beeinträchtigt. So blieb der Flächenumsatz gleichfalls deutlich unter dem Rekordwert des Jahres 2022. (Seite 17)
- Text Tag der Logistik 2023 – Der Fachkräftemangel wird vorerst bleiben: Der im Jahr 2008 von der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) initiierte „Tag der Logistik“ bot auch in diesem Jahr der breiten Öffentlichkeit wieder viele Möglichkeiten, Logistik-Unternehmen vor Ort kennenzulernen – und das gleich europaweit. So fanden am Tag der Logistik mehr als 165 Veranstaltungen statt. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen, Luxemburg, Litauen, den Niederlanden, der Schweiz, der Türkei und sogar in der Ukraine. Viele konnten online verfolgt werden. (Seite 19)