Download: Der Handelsimmobilien Report Nr 402
- Editorial von Ruth Vierbuchen: Ein Jahr, nachdem die hohe Inflation selbst die Europäische Zentralbank (EZB) zwang, endlich die Fokussierung auf ihre Null- und Negativzinspolitik aufzugeben, häufen sich die schlechten Nachrichten: vermehrt Insolvenzen im innerstädtischen Handel und nun auch bei den Entwicklern. Nachdem viele Marktakteure in der Hoffnung, dass sich die Inflation schnell abschwächt und die „Normalität“ zurückkehrt, ihre Verkäufe zu gesenkten Preisen aussetzten und den Prozess der Preisanpassung hinauszögerten, wird der Druck nun größer. (Seite 1)
- Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren – NRW-Kommunen sollen sich für den Umbau der Stadt- und Ortszentren rüsten: Der Handlungsdruck bei den Städten und Gemeinden steigt. Denn während sich die Bevölkerung sehr stark mit ihren jeweiligen Innenstädten identifiziert, bereiten die Umsatzrückgänge im stationären Einzelhandel, die Aufgabe von inhabergeführten Einzelhandelsbetrieben ohne Nachfolge und die fehlenden Anker-Geschäfte bzw. die vermehrte Schließung von Anker-Geschäften wie etwa von Warenhäusern große Sorgen. Mit seiner Initiative „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ will das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) den Wandel im Handel nun positiv begleiten und neue Ankerpunkte in den Innenstädten schaffen. (Seite 2)
- Das Interview – Vielfalt durch Parks und Quartiere: Im Gespräch mit dem Handelsimmobilien Report äußern sich Alexander Hund, Regional Development Director South Germany bei CTP, und Timo Hielscher, Managing Director West & East Germany, über die spezifischen Pläne des Bestandshalters, Projektentwicklers und Managers von Logistik- und Industrieimmobilien CTP, über seine Asset-übergreifende Strategie auf dem deutschen Markt, seinen Parkmaker-Ansatz und den städtebaulichen Anspruch des Unternehmens. (Seite 6)
- Einzelhandel – Für Investitionen fehlt oft das Geld: Nach zwei Jahren Pandemie, hohen Inflationsraten und einem seit Jahren währenden Strukturwandel durch das Internet, hat sich aus Sicht vieler Händler ein erheblicher Investitionsbedarf aufgestaut, um auf die neuen Herausforderungen zu reagieren, wie eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter gut 900 Handelsunternehmen ergeben hat. Für diese Zukunftsinvestitionen fehlt in der aktuellen Krise aber oft das Geld. Deshalb fordert der Verband klare und einfache Fördermaßnahmen von der Bundesregierung für Investitionen in Digitalisierung, eine Absenkung der Stromsteuer und weniger Bürokratie. (Seite 9)
- Deutsche Euro Shop AG – Investor lässt die Pandemie hinter sich: Der börsennotierte Shopping-Center-Investor Deutsche Euro Shop kann die Widrigkeiten der Pandemie zunehmend hinter sich lassen. Abzulesen ist das nicht zuletzt daran, dass die in den durch Corona belasteten Jahren 2020 und 2021 gebildeten Rückstellungen und Wertberichtigungen zum Teil aufgelöst werden konnten, was die Funds from Operations (FFO) 2023 positiv beeinflussen dürfte. (Seite 11)
- ECE Marketplaces – Erneut starkes Vermietungsergebnis: Der Hamburger Shopping-Center-Betreiber ECE Marketplaces, der in Deutschland und einigen Ländern Europas rund 200 Einkaufszentren betreibt, zieht für sein Vermietungsgeschäft im ersten Halbjahr 2023 eine positive Bilanz. Nach insgesamt 2 350 Mietverträgen im Gesamtjahr 2022 über zusammen mehr als 550 000 qm Mietfläche, wurden allein im ersten Halbjahr 2023 etwa 1 300 Mietverträge für 380 000 qm abgeschlossen. Und die Mieter verzeichneten in den ersten sechs Monaten gemessen am Vorjahreszeitraum beim Umsatz ein Plus von 15%. (Seite 12)
- GRR Basic Retail Report – Smart Stores fehlt die soziale Komponente: Die Digitalisierung beeinflusst den Einzelhandel in zweierlei Hinsicht: Sie prägt einerseits das Einkaufserlebnis der Kunden und sie vereinfacht andererseits die Unternehmensprozesse bei der Verwaltung und dem Kauf und Verkauf von Handels-Immobilien. Wie der dritte GRR Basic Retail Report der GRR Group und des Beratungsunternehmens Savills jedoch zeigt, sollte der Handel nicht die Interessen der Kunden aus den Augen verlieren, wenn er Künstliche Intelligenz (KI) im Verkauf nutzt. Denn komplett digitale Smart Stores ohne persönliche Betreuung gehen an den Bedürfnissen der Kunden vorbei. (Seite 13)
- Das Ende einer Illusion – Die Wachstumsgrenzen der Geldschöpfung sind erreicht: Die Märkte hangeln sich von Datenpunkt zu Datenpunkt. Es gilt jedoch, vor lauter Lärm die relevanten Entwicklungen nicht aus den Augen zu verlieren. (Jahn, Seite 14)
- Ceconomy AG – Wieder mehr Kunden in den Märkten: Europas führendes Unternehmen für Consumer Electronics, die Ceconomy AG mit den beiden Vertriebstöchtern Media Markt und Saturn, hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23, das am 30. September endet, Umsatz und Ertrag gegenüber dem noch von Corona geprägten Geschäftsjahr 2021/22 verbessert. Auch in seinem Ausblick ist das Unternehmen positiv gestimmt, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. (Seite 16)
- Einzelhandel in Europa – Preissteigerungen dämpfen die Kauflaune: Im europäischen Einzelhandel liegen Licht und Schatten derzeit eng beieinander. Nach den mageren Jahren der Pandemie ist die Kaufkraft in den 27 Ländern der Europäischen Union (EU) 2022 um 6,1% auf 18 468 Euro pro Kopf und Jahr bzw. 8,3 Billionen Euro gestiegen. Und auch der Einzelhandel verzeichnete laut GfK ein stattliches Plus von 6,5% auf 2,83 Billionen Euro. In den osteuropäischen Ländern lag das Wachstum sogar bei 9%. Doch bei einer Inflationsrate von durchschnittlich 9,2% im vergangenen Jahr sackten Kaufkraft und Einzelhandelsumsatz real unter das Vorjahresniveau. Und die Verbraucher zeigen sich sehr preissensibel. (Seite 18)