Der Handelsimmobilien Report Nr 90
Editorial von Ruth Vierbuchen: Immobilienwirtschaft, Handel, Bund, Länder und Gemeinden haben gleichermaßen Interesse an einer lebendigen Innenstadt, die wieder viele Menschen anzieht. Allerdings finden die Diskussionen darüber in unterschiedlichen Gesprächs-Zirkeln statt. Dabei ist es notwendig, dass alle Beteiligten miteinander reden. Denn eine wirklich nachhaltige Stadtentwicklung zu betreiben, die „Stadt und Handel“ wieder zusammenbringt, ist eine Riesenaufgabe. (Seite 1)
– Bundesbauminister Ramsauer bittet Handel und Immobilienwirtschaft zur Mitarbeit am „Weißbuch Innenstadt“: Zum ersten Mal ist der Bundesbauminister selbst zum „Deutschen Handelsimmobilien-Kongress“ gekommen, um im Interesse der Stadtentwicklung den Dialog mit der Handelsimmobilienbranche zu fördern. Das „Weißbuch Innenstadt“ wird er im Sommer vorlegen. (Vierbuchen, Seite 2)
– Hybride Malls – Chancen für die Mittelstädte? Neben den klassischen, spektakulären Shopping-Centern, über die jeder spricht, hat sich in der jüngeren Vergangenheit ein neuer Center-Typ entwickelt, der Charakteristika des Fachmarktzentrums und der Shopping-Center in sich vereinigt und deshalb „Hybride Mall“ genannt wird. Experten beobachten das mit Interesse. (Vierbuchen, Seite 5)
– Der Handel hat gelernt, mit „Keinem Wachstum“ umzugehen: Der deutsche Einzelhandel gilt als einer der härtesten Märkte der Welt. Seit 15 Jahren erzielt die Branche kein reales Umsatzwachstum mehr (-1,4%), dennoch ist die Fläche um satte 31,6% gewachsen, so dass die Flächenleistung extrem gesunken ist. Die Branche hat jedoch gelernt, erfolgreich mit „Keinem-Wachstum“ umzugehen. (Vierbuchen, Seite 8)
– Pasing Arcaden – Die „Neue Mitte“ erwacht zum Leben: Das multifunktionale Wohn-, Erlebnis- und Einkaufszentrum Pasing Arcaden soll dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt Pasing, im Westen von München, auch als Einkaufsstandort aufwerten. Am 15. März ist Tag der Eröffnung. (Vierbuchen, Seite 11)
– Vermietungsmarkt – Sportlicher Start im Januar: Dass der nationale und internationale Einzelhandel hierzulande wieder verstärkt nach neuen Flächen sucht, zeigt der Blick auf die vergangenen 3 Jahre. Zählte der Immobilien-Dienstleister CB Richard Ellis 2008 insgesamt 1 503 Neuvermietungen, stieg die Zahl im Krisenjahr 2009 auf 2 052 und 2010 auf 2 220 neue Vermietungen. Dabei waren auch die Lebensmittelanbieter sehr aktiv. Die meisten Neuvermietungen fanden jedoch in Shopping-Centern statt. (Vierbuchen, Seite 13)
– PWC/ULI-Studie – Europäische Immobilienmärkte im Umbruch: Der Immobilienmarkt erholt sich europaweit. Die spannende Frage ist jedoch: Wo? Und wo nicht? Dieser Fragestellung ist die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Price-Waterhouse-Coopers (PWC) zusammen mit dem Urban Land Institute (ULI) in der Studie „Emerging Trends in Real Estate Europe 2011“ nachgegangen. Die Erholung ist sichtbar, doch die grundlegende Wende noch weit entfernt. (Vierbuchen, Seite 14).
– Shopping-Center – Der Konkurrenzdruck wächst: Das Flächenwachstum setzt sich fort. Nach Einschätzung des Instituts für Gewerbezentren, Prof. Dr. Bernd Falk in Starnberg werden bis 2015 deutschlandweit mindestens 80 neue Shopping-Center entstehen. Nach Aufstellung des Instituts gibt es hierzulande bereits heute (Stand: Januar 2011) 644 Center mit 16 Mio. qm Fläche (ab 8 000 qm Größe). Das wird Spuren hinterlassen. (Vierbuchen, Seite 15)
– Rewe Group profitiert vom deutschen Markt: Deutschland bleibt derzeit auch für international aufgestellte Handelskonzerne der primäre Wachstumsmarkt. Das gilt auch für die Kölner Rewe Group, die ihren Umsatz im Vorjahr um 4% auf rd. 53 Mrd. Euro steigern konnte. Das teilte das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen mit. (Vierbuchen, Seite 17)