In Bremen wirds teurer

Die Preise für Wohn- und Geschäftshäuser* sowie die Mieten sind in Bremen im vergangenen Jahr stark gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht des international tätigen Beratungs- und Vermittlungsunternehmens für Gewerbeimmobilien Engel & Völkers Commercial hervor. „Wachsende Haushaltszahlen lassen die Nachfrage nach Wohnraum insgesamt weiter ansteigen“, sagt Norbert Steinborn, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Bremen.

Hohe Wohnungsnachfrage lässt Mieten steigen

„Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten sowie die demografische Entwicklung lassen sich bereits an den Mieten ablesen“, fügt er hinzu. In den mittleren und einfachen Lagen sei der Wohnungsmarkt etwas entspannter. In den mittleren Lagen lägen die Mieten zwischen 5,00 und 7,00 Euro und in den einfachen Lagen zwischen 4,50 und 6,00 Euro pro Quadratmeter.

Umsatzvolumen steigt um 60 Prozent

Der sehr dynamische Markt für Wohn- und Geschäftshäuser in Bremen ist laut Steinborn von hohen Umsatzzahlen gekennzeichnet. So sei im Jahr 2011 mit 357 Objekten auch die höchste Verkaufszahl seit dem Jahr 2000 registriert worden. Gegenüber dem Vorjahr sei dies ein Plus von 15 Prozent. „Das damit verbundene Umsatzvolumen stieg um 60 Prozent auf 146 Millionen Euro“, so der Immobilienexperte. Dazu beigetragen habe sicherlich auch, dass vermehrt wieder größere Objekte gehandelt wurden. Das durchschnittliche Objektvolumen erhöhte sich auf rund 410.000 Euro.

Anlageimmobilien im Fokus der Investoren

Die Unsicherheit an den Aktienmärkten und die geringe Verzinsung von sicheren Geldanlagen wie Festgeld und Bundesanleihen führen laut Steinborn auch in Bremen zu einem anhaltenden Anstieg des Kaufinteresses bei Anlageimmobilien. Der hohe Nachfragedruck betreffe in erster Linie die sehr guten und guten Lagen, in denen das Angebot sehr ausgedünnt ist. Hierzu zählten insbesondere das „Viertel“ und die Randlage von Schwachhausen. Viele Investoren seien deshalb auf mittlere Lagen ausgewichen, in denen gegenwärtig die überwiegende Zahl der Objekte gehandelt werde. „Auch einfache Lagen beginnen interessant zu werden, sofern die Objektqualität stimmt und die Preise angemessen sind“, unterstreicht Steinborn. Schwierig bleibe dabei lediglich die Vermarktungssituation in Bremen Nord, das unter Image-Problemen leide.

Während reine Mehrfamilienhäuser sehr schnell vermarktet würden, gestalte sich der Verkauf von Wohn- und Geschäftshäusern mit einer Gewerbeeinheit, zum Beispiel einer Ladenzeile, aufgrund des höheren Nachvermietungsrisikos bei den gewerblichen Flächen, schwieriger. „Generell werden aber alle Objekte einer genauen Prüfung unterzogen“, weiß der Immobilienexperte. Trotzdem sei der Vermarktungsprozess erheblich schneller geworden.

Privatinvestoren dominieren den Markt

Die Käuferseite werde hauptsächlich von privaten Investoren aus Bremen und der näheren Umgebung bestimmt. Punktuell seien auch Investoren aus Hamburg oder anderen Teilen Deutschlands zu finden. „Auch größere Objekte oder kleinere Portfolien mit Sanierungsaufwand werden gesucht, um diese zu entwickeln“, so Steinborn. Aus dem Ausland wollten insbesondere wieder niederländische und dänische Investoren in norddeutsche Bestände investieren.