Investmentmarkt Hamburg mit bestem Ergebnis seit 2007

Der Hamburger Investmentmarkt für gewerblich genutzte Immobilien erzielte in 2011 mit einem Transaktionsvolumen von rund 2,2 Mrd. Euro das beste Ergebnis seit dem Rekordjahr 2007. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Transaktionsvolumen um knapp 16 Prozent und lag somit auch über dem 10-Jahres-Mittel (2002 bis 2011) von 2,09 Mrd. Euro. Dabei wäre der Umsatz noch höher ausgefallen, wenn es mehr geeignete Produkte gegeben hätte. „In Anbetracht der unsicheren Lage auf den Aktienmärkten ist die Nachfrage insbesondere nach erstklassigen Büroimmobilien in zentralen Lagen ungebrochen“,  so Christoph Ringleben, Geschäftsführer von Grossmann & Berger.

Offene Fonds stärkste Käufergruppe
Die offenen Fonds / Spezialfonds waren mit einem Anteil von knapp 37 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen in 2011 die aktivste Käufergruppe. Danach folgten die geschlossenen Fonds mit knapp 17 Prozent und die privaten Anleger mit einem Anteil von 12 Prozent. Über 85 Prozent des Hamburger Transaktionsvolumens wurde von nationalen Anlegern generiert. Die mit Abstand größte Verkäufergruppe stellte die Gruppe der Entwickler und Bauträger dar, die über 46 Prozent des Hamburger Transaktionsvolumens auf sich vereinigten. Zweit- und drittstärkste Verkäufer waren die Opportunity / Equity Fonds mit rund 19 Prozent sowie die Eigennutzer / Non Properties mit knapp 10 Prozent.

Nachfrage konzentriert sich auf Teilmarkt City
Das Interesse der Anleger an nachhaltig vermieteten Core-Immobilien ist weiterhin groß und übersteigt das Angebot bei weitem. Vor diesem Hintergrund ist zu beobachten, dass einige Investoren beginnen, auf andere Lagen bzw. Stadtteillagen sowie Value-Add-Immobilien auszuweichen. Grundsätzlich wurden jedoch für Investments innerstädtische Lagen bevorzugt. So verzeichnete der Teilmarkt City für das Jahr 2011 einen Anteil von 42 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen und war damit der Top-Standort. Die größten Investments in der City waren der Verkauf des Karstadt Warenhauses (Mönckebergstr. 16) mit über 200 Mio. Euro und der Verkauf der Shareanteile an der „Alten Post“ (Poststr. 9-11) für mehr als 110 Mio. Euro an eine Tochterfirma des Immobilieninvestors Stenham Property Ltd. mit Hauptsitz in London. Auf Platz zwei im Ranking der Teilmärkte positionierte sich Barmbek mit 14 Prozent, was auf den Verkauf des Einkaufszentrums Hamburger Meile (Hamburger Str. 19-47) und des Hochtief-Hauses im Quartier 21 (Fuhlsbüttler Str.) zurückzuführen ist. Auf Platz drei folgte die City Süd mit 11 Prozent. Die größten Transaktionen dieses Teilmarktes waren der Verkauf der „Hammerbrookhöfe“ (Hammerbrookstr. 38) und des „Lindley Carrees“ (Sachsenstr. 6-8).

Einzelhandelsobjekte im Anleger-Fokus
Hinsichtlich der gehandelten Assetklassen stehen Büro- und Einzelhandelsobjekte mit einem Anteil von über 90 Prozent am Transaktionsvolumen im Fokus der Anleger. Während jedoch im Vergleich zum Jahr 2010 das Transaktionsvolumen der gehandelten Büroimmobilien um knapp 5 Prozent auf rund 1,247 Mrd. Euro sank, stieg das Transaktionsvolumen für Einzelhandelsimmobilien mit einem Plus von über 115 Prozent deutlich auf rund 820 Mio. Euro.
Die Renditen am Hamburger Investmentmarkt zeigten sich im Verlauf des Jahren 2011 stabil. Die Spitzenrenditen für Büro- und Einzelhandelsobjekte liegen aktuell bei 4,7 Prozent. Für Logistikobjekte wird eine Spitzenrendite von 7,2 Prozent erzielt.

Verschärfung des Nachfrageüberhangs
Vor dem Hintergrund der getrübten Konjunkturperspektiven wird sich der Nachfrageüberhang nach Core-Immobilien in 2012 weiter verschärfen. Aufgrund des fehlenden Angebots in diesem Bereich wird sich die Nachfrage voraussichtlich zunehmend auf Value-Add-Immobilien konzentrieren. Ein Hindernis bei allen Investmentaktivitäten bleibt die restriktive Finanzierungspolitik der Banken, die sich im Zuge der Euro-Schuldenkrise noch verstärken könnte. „Für das Gesamtjahr 2012 rechnen wir aufgrund des allgemeinen Mangels an geeigneten Produkten mit einem leichten Rückgang des Transaktionsvolumens. Auch dank unserer eigenen derzeitigen Geschäfts- und Auftragslage haben wir jedoch allen Grund, das neue Jahr mit Optimismus anzugehen“, prognostiziert Christoph Ringleben.