IVG – Dr. Wolfgang Schäfers geht

Die Ära Schäfers ist zu Ende. Am 17. März hat Wolfgang Schäfers sein Amt als Vorstandsmitglied bei der IVG niedergelegt. Die IVG bezeichnet die Maßnahmen der Schäfers Ära als erfolgreich. Zu diesen gehören der Insolvenzplan sowie die Restrukturierung. Anleger bezeichnen die Ära eher als missglückt.

„Es war mein persönliches Ziel, meine ganze Kraft für die Restrukturierung der IVG einzusetzen und die Voraussetzungen für eine Fortführung des Unternehmens mitzugestalten. Diese Weichenstellungen sind nun erfolgt“, schrieb Schäfers in einem Brief an den Aufsichtsratsvorsitzenden des Unternehmens, Dr. Michael F. Keppel. Das Amtsgericht Bonn hatte am 24. Februar 2014 den vom Vorstand erarbeiteten Insolvenzplan für die IVG Immobilien AG nach erfolgter Prüfung niedergelegt. Nun sind die verschiedenen Anspruchsgruppen im Rahmen des Erörterungs- und Abstimmungstermins zur Entscheidung über den weiteren Fortgang aufgerufen.
In einer ersten Stellungnahme erklärte Michael F. Keppel: „Der Aufsichtsrat nimmt die Entscheidung von Herrn Professor Schäfers mit Respekt und Anerkennung entgegen. Ihm gebührt unser Dank für seinen Einsatz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Ein Leser kommentierte das Ausscheiden so:

Dem Dank des IVG-Aufsichtsrats für die Leistungen von Herrn Dr. Schäfers kann ich mich nicht anschließen.

 Mir ist nicht begreiflich, wie der Vorstand, der insbesondere den Aktionären der IVG verpflichtet sein sollte, einen Sanierungsplan gutheißen kann, der deren vollständige Enteignung sowie darüber hinaus die Enteignung der Gläubiger der IVG-Hybridanleihe vorsieht.

 Eine derartige Vorgehensweise zur Bereicherung skrupelloser Heuschrecken ist bei nennenswerten Publikumsgesellschaften zwar bisher wohl einzigartig, jedoch allein in negativer Hinsicht.

 Insofern kann ich zumindest nachvollziehen, dass Herr Dr. Schäfer noch vor der nächsten Aktionärsversammlung seinen Hut genommen hat, wohlmöglich um sich deren berechtigter Kritik zu entziehen.