Mega Wohnungsdeal zum Jahresende – Vonovia will Buwog schlucken

Der Vorstand der BUWOG AG hat heute zusammen mit dem Vorstand der Vonovia SE eine Grundsatzvereinbarung über einen Zusammenschluss (Business Combination Agreement) beider Unternehmen unterzeichnet. Auf dieser Grundlage beabsichtigt Vonovia, ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für sämtliche ausstehenden Aktien der BUWOG abzugeben. Den Aktionären soll dabei 29,05 Euro in bar je BUWOG-Aktie geboten werden.

Dieses Barangebot bewertet BUWOG mit rund 5,2 Mrd. Euro (Unternehmenswert) unter Berücksichtigung der möglichen Aktien aus der Wandlung der von BUWOG ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen. Vorbehaltlich der rechtlich vorgeschriebenen Prüfung der zu veröffentlichenden Angebotsunterlage stehen Vorstand und Aufsichtsrat der BUWOG AG dem Angebot positiv gegenüber.

Ziel ist es, den Wohnungsbestand der BUWOG (rund 49.000 Wohnungen) mit dem von Vonovia (rund 350.000 Wohnungen) zusammenzuführen. Rund 55 Prozent der Wohnungen der BUWOG befinden sich in Deutschland, zum Beispiel in den dynamisch wachsenden Städten Berlin und Hamburg. Die Wohnungen der BUWOG in Österreich befinden sich neben dem Standort Wien, überwiegend in regionalen Zentren wie Graz, Klagenfurt, Salzburg und Villach. Nach der geplanten Integration des österreichischen Immobilienbestands der ehemaligen conwert in das Immobilienmanagement von BUWOG wäre Österreich mit rund 24.000 Wohnungen nachhaltiger Teil des Wohnungsportfolios von Vonovia. Die BUWOG-Organisation würde damit das gesamte österreichische Geschäft des Vonovia-Konzerns führen.

Daniel Riedl, Vorstandsvorsitzender der BUWOG AG, sagt: „Mit Blick auf die Geschäftsmodelle und Portfolios bietet ein Zusammenschluss von BUWOG und Vonovia einen strategischen Vorteil für beide Unternehmen. Der Wert und die Wachstumsaussichten unseres attraktiven Portfolios sowie unsere starke, erfolgreiche Position im Bereich Development werden in dem vorliegenden Angebot angemessen berücksichtigt. Vorbehaltlich der rechtlichen und inhaltlichen Prüfung der Angebotsunterlage werden wir daher unseren Aktionären empfehlen, das Angebot anzunehmen.“

Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender der Vonovia SE, sagt: „Wir freuen uns sehr, dass unser Vorschlag von den Gremien der BUWOG positiv aufgenommen worden ist. Die BUWOG passt hervorragend zu unserem Unternehmen: die Wohnungsbestände in Deutschland und Österreich ergänzen sich sehr gut. Mit dem Zusammenschluss wäre Österreich ein nachhaltiger Teil unseres Wohnungsportfolios. Zudem stärken wir unser Geschäftsmodell mit dem erfolgreichen Development-Geschäft der BUWOG.“

Das geplante Vonovia-Angebot von 29,05 Euro je BUWOG-Aktie entspricht einer Prämie von 18,1 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag, 15. Dezember 2017 und einer Prämie von 15,7 Prozent über dem volumengewichteten durchschnittlichen Börsenkurs der BUWOG-Aktie der letzten sechs Monate vor dieser Ankündigung, jeweils bezogen auf die Börsenkurse der BUWOG-Aktie im Amtlichen Handel (Prime Market) der Wiener Börse.

Das Angebot von Vonovia wird sich auch an die Inhaber der BUWOG-Wandelschuldverschreibungen richten. Die Vonovia SE beabsichtigt, für jede Wandelschuldverschreibung je 100.000 Euro Nominale in der ursprünglichen Annahmefrist eine Barzahlung von 115.753,65 Euro anzubieten. In der dreimonatigen Nachfrist soll ein entsprechend der Marktpraxis reduzierter Preis je Wandelschuldverschreibung angeboten werden.

Daniel Riedl, Vorstandsvorsitzender der BUWOG, soll als neues Mitglied im Vorstand von Vonovia die Verantwortung für das österreichische Geschäft sowie das gesamte Development-Geschäft übernehmen. Herwig Teufelsdorfer, Chief Operating Officer der BUWOG, soll die operativen Geschäfte in Österreich weiterhin verantworten, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Finanzvorstand Andreas Segal wird die Umsetzung der Transaktion maßgeblich begleiten und zum zweiten Halbjahr 2018 ausscheiden. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der BUWOG, Herr Vitus Eckert, soll im Falle des Erfolgs des Angebots der Hauptversammlung der Vonovia als Kandidat für den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden.

Aus der neuen BUWOG Zentrale in der Rathausstraße 1 in Wien wird die Gruppe zukünftig das Österreich Geschäft führen, damit wird auch der österreichische Immobilienbestand der ehemaligen conwert in das Immobilienmanagement der BUWOG integriert. Das erfolgreiche Development-Geschäft der BUWOG wird als eigenständiger Bereich im Vonovia Konzern weiterhin aus Berlin geführt.

Der Vorstandsvorsitzende der BUWOG, Herr Daniel Riedl, sowie der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Vitus Eckert, unterstützen vorbehaltlich der rechtlichen und inhaltlichen Prüfung der zu veröffentlichenden Angebotsunterlage das Angebot von Vonovia und beabsichtigen, das Übernahmeangebot für die von ihnen gehaltenen BUWOG-Aktien anzunehmen.

Fünf der sechs durch die Hauptversammlung gewählten Aufsichtsratsmitglieder der BUWOG haben erklärt, ihr Amt bei erfolgreicher Übernahme zur Verfügung zu stellen, und BUWOG wird auf Wunsch von Vonovia zwecks Neubesetzung des Aufsichtsrats eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Vonovia wird mit einer erfolgreich abgeschlossenen Übernahme die Möglichkeit eingeräumt, den Aufsichtsrat neu zu besetzen.

Der Vollzug des Übernahmeangebots wird der gesetzlichen Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus 1 Aktie aller BUWOG-Aktien, die Gegenstand des Angebots sind, der Bedingung der kartellrechtlichen Freigabe in Deutschland und Österreich sowie weiteren marktüblichen Vollzugsvoraussetzungen unterliegen, deren Einzelheiten in der Angebotsunterlage dargestellt werden.

Nach Veröffentlichung der offiziellen Angebotsunterlage der Vonovia, die voraussichtlich Anfang Februar 2018 erfolgt, werden Vorstand und Aufsichtsrat von BUWOG entsprechend ihrer gesetzlichen Pflichten die Unterlage sorgfältig prüfen. Im Anschluss daran werden sie eine ausführlich begründete Stellungnahme veröffentlichen.

Goldman Sachs agiert als alleinige beratende Bank von BUWOG, Schönherr Rechtsanwälte agieren als Rechtsberater des Unternehmens.